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Es ging durch viele Medien, dass der Oberbürgermeister der Stadt Hannover, Landeshauptstadt von Niedersachsen, im Sommer für 2 Monate in Elternteilzeit gehen wird. Rechtlich betrachtet kein Problem, schauen wir in das niedersächsische Beamtengesetz und die Mutterschutz- und Elternzeitverordnung des Bundes. In diesem besonderen Fall muss der Verwaltungsausschuss der Kommune entscheiden – aber auch hier gelten die zwingenden dienstlichen Gründe. Belit Onay wird im Juli und August seine wöchentliche Arbeitszeit von circa 60 Stunden auf 32 Stunden pro Woche reduzieren. Und natürlich hat auch er eine Stellvertretung im Amt!
Lassen Sie uns ein bisschen in die Zahlen und in die Wissenschaft gucken. Das Statistische Bundesamt hatte am 29. März 2023 eine „Trendmeldung“ herausgegeben: Elterngeld 2022 – Väteranteil steigt weiter auf 26,1 Prozent. Zwar sank die Zahl aller Bezieherinnen und Bezieher laut der Auswertung leicht, aber die der Männer stieg um 2,1 Prozent an. Ein Blick auf die einzelnen Bundesländer, so lag Sachsen vorn, vor Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. In meinem Bundesland Niedersachsen ist der Väteranteil von 23,6 auf nun 24,5 Prozent gestiegen. Kleine positive Schritte, aber Negatives ist nicht fern. Die durchschnittliche Bezugsdauer des Elterngeldes hat sich bei den Männern um 3,6 Monate verringert. Überlegung, vielleicht die seit einiger Zeit veränderten Finanzen in vielen Haushalten.
So viel zu den derzeitigen Zahlen. Eine neue vor kurzem vorgestellte Studie eines Forschungsteams der TU Braunschweig und FH Kiel zum Selbstverständnis von Vätern lohnt zu lesen und die Erkenntnisse für das eigene Haus mal ins Verhältnis zu stellen. Ich habe das bei zwei Auftraggebende gemacht, die ich im Rahmen von Erstellung und Überarbeitung ihres Gleichstellungsplanes begleite.
Die Studie sieht weitere als die meistgenannten finanziellen Gründe für die Frage für die Gründe der geringeren Zahl von Vätern in Elternzeit. Kim Breuer (Projektleiterin TU Braunschweig) stellt fest, „das zum Teil große Unsicherheit darüber herrsche, was von ihnen (den Vätern) erwartet wird. Sie sind unsicher, ob ihre aktive Vaterschaft vom Arbeitgeber begrüßt wird. Sie fühlen sich zum Teil nicht als aktives Elternteil.
Zum Teil nehmen sie unaufgefordert Rücksicht auf die Mütter, von denen sie glauben, dass sie sich einen größeren Anteil an der Erziehung wünschen.“
Die letztgenannte Position möchte ich für mich nochmal genauer anschauen. Zum einen in der Untersuchung, aber vielleicht werde ich auch noch anderswo fündig. Wir können das dann wieder miteinander teilen!
Brigitte Zypries, die frühere Justizministerin (2002 - 2009) und eine zeitlang die einzige weibliche Staatssekretärin, wird zum 1. September die neue unabhängige Ombudsfrau der SCHUFA. Als Ombudsfrau ist sie künftig dafür zuständig, Streitfälle zwischen Verbraucherinnen sowie Verbrauchern und der SCHUFA zu schlichten. Die Ombudsfrau entscheidet unabhängig. Sie untersteht nicht den Weisungen der SCHUFA. Sie kann die SCHUFA verpflichten, Löschungen im Datenbestand der Beschwerdeführerinnen und Beschwerdeführern vorzunehmen.
Mit feministischen Grüßen
Ute Wellner
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