318 Vgl. Pietzner/Ronellenfitsch, RdNrn. 1508 bis 1511; Kaltenborn, Die formellen Anforderungen an eine Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit gem. § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4, Abs. 3 VwGO, DVBl 1999, 828. Das Begründungserfordernis entfällt also nach § 80 Abs. 3 Satz 2 VwGO nur dann, wenn die Behörde die Maßnahme ausdrücklich als „Notstandsmaßnahme“ bezeichnet. Vgl. BayVGH vom 08.03.1974 BayVBl 1974, 343; vom 18.10.1974 BayVBl 1975, 20. Danach müssen Anordnungen der sofortigen Vollziehung von baurechtlichen Beseitigungsanordnungen bei der Begründung des besonderen öffentlichen Interesses am sofortigen Vollzug eindeutig erkennen lassen, dass die ihnen zu Grunde liegenden Erwägungen auf einer hinreichenden Auseinandersetzung mit den vorliegenden Verhältnissen des konkreten Einzelfalles beruhen. Vgl. auch BayVGH vom 16.02.2000 BayVBl 2000, 692 und Kopp/Schenke, VwGO, § 80 RdNr. 85. Eine Vollziehbarkeitsanordnung in Bezug auf eine baurechtliche Beseitigungsanordnung war auch Gegenstand von BayVGH vom 30.01.2019 BayVBl 2019, 391. Diese trug nach Ansicht des BayVGH dem Begründungserfordernis des § 80 Abs. 3 Satz 1 VwGO ausreichend Rechnung und der BayVGH bezweifelte auch nicht die Rechtmäßigkeit der Beseitigungsanordnung. Gleichwohl hielt er den Antrag nach § 80 Abs. 5 VwGO für begründet, weil an der sofortigen Vollziehung der Beseitigungsanordnung kein besonderes öffentliches Interesse bestanden habe. Vgl. BVerfG vom 18.07.1973 BVerfGE 35, 382 = BayVBl 1974, 190 (sog. „Araberentscheidung“). Vgl. Kopp/Schenke, VwGO, § 80 RdNr. 86. Vgl. Kopp/Schenke, a.a.O. Vgl. BayVGH vom 24.10.1977 BayVBl 1978, 19 und Kintz, Öffentliches Recht im Assessorexamen, 7. Aufl. 2010, RdNr. 285. Vgl. BayVGH vom 24.10.1977 a.a.O. Zum strengen Maßstab bei baurechtlichen Beseitigungsanordnungen vgl. BayVGH vom 30.01.2019 BayVBl 2019, 391. Vgl. Hoppe in Eyermann, VwGO, § 80 RdNrn. 46 und 55. A.A. BayVGH vom 29.07.1976 BayVBl 1976, 690. Vgl. Hoppe in Eyermann, a.a.O. RdNr. 55; Bostedt in Fehling/Kastner, Verwaltungsrecht, § 80 VwGO RdNr. 80; Funke-Kaiser in Bader u.a., VwGO, § 80 RdNr. 54. Vgl. Bostedt a.a.O. Vgl. Hoppe in Eyermann, a.a.O. RdNr. 46. Vgl. BayVGH vom 23.12.1996 BayVBl 1997, 409. Vgl. BayVGH vom 23.12.1996 a.a.O. Zum Streitstand vgl. Hoppe in Eyermann, VwGO, § 80 RdNr. 57; Funke-Kaiser in Bader u.a., VwGO, § 80 RdNr. 56. Für Aufhebung z.B. BVerwG vom 18.09.2001 – 1 DB 26.01 – (juris); BayVGH vom 15.05.1985 BayVBl 1985, 535; Funke-Kaiser, a.a.O.; Hoppe in Eyermann, a.a.O. RdNr. 98. Für Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung z.B. Kopp/Schenke, VwGO, § 80 RdNr. 148 mit der Begründung, dass eine Aufhebung im Gesetz nicht vorgesehen sei. Nach dieser Gegenmeinung hätte die Behörde keine Möglichkeit, den Formfehler durch eine erneute fehlerfreie Vollziehbarkeitsanordnung zu beheben; sie wäre allein auf eine Anregung an das Gericht angewiesen, den Aussetzungsbeschluss nach § 80 Abs. 7 VwGO zu ändern. So auch Hoppe in Eyermann, VwGO, § 80 RdNr. 57. Vgl. z.B. Hoppe, a.a.O.; Kopp/Schenke, VwGO, § 80 RdNr. 87; Bostedt in Fehling/Kastner, Verwaltungsrecht, § 80 VwGO RdNr. 83. So z.B. Funke-Kaiser in Bader u.a., VwGO, § 80 RdNr. 56. So die wohl h.M., z.B. Hoppe in Eyermann, VwGO, § 80 RdNr. 56, und Funke-Kaiser in Bader u.a., je mit ausführlicher Darstellung des Streitstandes. So BayVGH vom 03.06.2002 BayVBl 2003, 469 = NJW 2002, 3044. Vgl. auch Kopp/Schenke, VwGO, § 80 RdNr. 87. Eine solche Tenorierung ist nur bei Vollstreckung nach dem VwVG veranlasst; bei Vollstreckung nach dem VwZVG braucht die Zwangsmittelandrohung im Hinblick auf Art. 21a VwZVG nicht für sofort vollziehbar erklärt zu werden. Vgl. oben § 18 RdNrn. 202, 213.