Ergeht in einem der in Art. 12 Abs. 1 Satz 1 AGVwGO genannten Bereiche ein Widerspruchsbescheid, so ist dieser nach § 79 Abs. 1 Nr. 2 VwGO Gegenstand der Anfechtungsklage, wenn er erstmalig eine Beschwer enthält. Auf die Verpflichtungsklage ist die genannte Vorschrift auch nicht analog anwendbar237. In § 68 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 VwGO, Art. 12 Abs. 3 Satz 2 AGVwGO wird bestimmt, dass das Vorverfahren entfällt, wenn der Widerspruchsbescheid erstmalig eine Beschwer enthält, d.h., dass der Betroffene den ihn erstmalig beschwerenden Widerspruchsbescheid nur unmittelbar mit der Klage anfechten kann. Richtiger Beklagter ist die hinter der Widerspruchsbehörde stehende juristische Person des öffentlichen Rechts (§ 78 Abs. 2 VwGO).
237 Str.; wie hier Happ in Eyermann, VwGO, § 79 RdNr. 2. Vgl. Happ a.a.O. RdNr. 14; Kopp/Schenke, VwGO, § 68 RdNr. 20. Vgl. BVerwG, U.v. 27.11.1981 – 4 C 36, 37/78 – BayVBl 1982, 216 = BeckRS 1981, 108090; U.v. 11.11.1988 – 8 C 9/87 – BayVBl 1989, 247 = BeckRS 1988, 3810; Kopp/Schenke, a.a.O. und § 42 RdNr. 140. Vgl. Prandl/Zimmermann/Büchner/Pahlke, Art. 118 GO Erl. 9a; die gegenteilige Ansicht von BVerwG vom 18.09.1970 BayVBl 1971, 185 = NJW 1971, 1195 und BayVGH vom 15.02.1973 BayVBl 1973, 556 ist abzulehnen. Verneinend Kopp/Schenke, VwGO, § 42 RdNr. 140 und Anhang zu § 42 RdNr. 77. Vgl. BayVGH vom 18.09.1991 BayVBl 1992, 177; BVerwGE 19, 121; 45, 210; BVerwG DÖV 1970, 605; BayVBl 1982, 216; BayVGH BayVBl 1963, 216; 1967, 69; BVerwG vom 11.11.1988 BayVBl 1989, 247; Kopp/Schenke, VwGO, § 42 RdNr. 140; Obermayer, Rechtsnatur und Rechtskontrolle staatsaufsichtlicher Widerspruchsbescheide und Mitwirkungsakte, BayVBl 1966, 370; Bauer/Böhle/Ecker, Art. 119 GO RdNr. 13; Prandl/Zimmermann/Büchner/Pahlke, Art. 118 GO Erl. 9b. Vgl. BVerwG vom 11.03.1970 BayVBl 1970, 286; BayVGH vom 13.03.2002 BayVBl 2003, 210 = FStBay 2003/8; Prandl/Zimmermann/Büchner/Pahlke, Art. 118 GO Erl. 9b. Vgl. BVerwG vom 22.01.2001 BayVBl 2001, 477; Prandl/Zimmermann/Büchner/Pahlke, a.a.O. Art. 3 Abs. 1 Nr. 1 KG ist daher nicht anwendbar. Deshalb ist Art. 3 Abs. 1 Nr. 1 KG auch hier nicht anwendbar. Vgl. oben § 18 Fußnote 33. Vgl. z.B. Prandl/Zimmermann/Büchner/Pahlke, Art. 109 GO Erl. 12 und Art. 116 Erl. 2.