Eine Rechtsmeinung im Rahmen der teilweisen Abhilfe geht davon aus, der ursprüngliche Verwaltungsakt sei in vollem Umfang aufzuheben und sogleich oder später durch einen neuen zu ersetzen; die Widerspruchsführerin/der Widerspruchsführer müsse dagegen erneut mit Widerspruch vorgehen, wenn sie/er sich damit nicht abfinden wolle288. Wer so verfährt, muss sich bewusst sein, dass mit der Aufhebung des ursprünglichen Verwaltungsaktes dem ersten Widerspruch in vollem Umfang abgeholfen wird288a; nach § 72 VwGO muss die Abhilfeentscheidung eine Entscheidung über die Kostenlast enthalten, und aus Art. 80 Abs. 1 Satz 1 BayVwVfG289 ergibt sich, dass die Kosten in vollem Umfang dem Rechtsträger der Ausgangsbehörde aufzuerlegen sind. Das kann insbesondere dann, wenn die Zuziehung einer/eines Bevollmächtigten notwendig war, der Ausgangsbehörde teuer zu stehen kommen.
288 Vgl. den bei Pietzner/Ronellenfitsch (§ 26 RdNr. 8 Fußnote 24) zitierten RdErl. des NdsMdI vom 11.06.1960 (MBl S. 386). BVerwG, U. v. 10.06.1981 – 8 C 29.8 – BeckRS 1981, 2547 = BVerwGE 62, 296 = NVwZ 1982, 242; BVerwG U. v. 15.02.1991 – 8 C 83.88 – BeckRS 1991, 4609 = BVerwGE 88, 41 – 46 = NVwZ 1992, 669 – 670. Vgl. auch § 20 RdNr. 136a. Vgl. auch § 80 Abs. 1 Satz 1 VwVfG und § 63 Abs. 1 Satz 1 SGB X.