Dritter Teil Bescheide (Grundlagen) § 20 Bescheide im Widerspruchsverfahren II. Der Abhilfebescheid 2. Die Bescheidsformel (der Tenor) 2.2 Die Hauptsacheentscheidung (Hauptregelung)

2.2.3Widerspruch hat sich in vollem Umfang erledigt (insbesondere durch vollständige Rücknahme)

Hat sich während des Abhilfeverfahrens die Hauptsache durch entsprechende Erklärungen der Betroffenen (zu denen in diesem Sinn auch die Ausgangsbehörde selbst gehört), durch Rücknahme des Widerspruchs, durch Erlass eines Zweitbescheides298, durch Vergleich oder auf andere Weise (etwa durch Zeitablauf) in vollem Umfang erledigt, so muss die Ausgangsbehörde das Widerspruchsverfahren durch „Bescheid“ einstellen und nur noch über die Kosten entscheiden299. An seiner früheren Meinung, die Widerspruchsbehörde habe auch dann die Kostenentscheidung zu treffen, wenn der Widerspruch bereits zurückgenommen wurde, solange er noch bei der Ausgangsbehörde anhängig war300, hält das Bayer. Staatsministerium des Innern nicht mehr fest301.

298

Vgl. BayVGH, U. v. 29.12.1982 – 11 B 81 A.392 – FHOeffR 34 Nr. 6390; BayVBl 1983, 246 und § 20 RdNr. 22.

299

Vgl. BayVGH, U. v. 04.03.1985 – 14 B 82 A.1849 – FHOeffR 36 Nr. 7107 = BayVBl 1985, 467 – 468; Kopp/Schenke, VwGO, § 72 RdNr. 6; Giehl, Verwaltungsverfahrensrecht in Bayern, Art. 80 Abschn. II Nr. 6 (= RdNrn. 67 ff.). Zur Kostenentscheidung siehe § 20 RdNrn. 208 ff.

300

So IMRdS vom 26.07.1965 Nr. I A 5 – 1052 – 26/4 Abschn. II.

301

Vgl. IMS vom 16.08.1979 Nr. I A 3 – 183/7.