Nach § 73 Abs. 3 Satz 3 VwGO hat der Widerspruchsbescheid auch zu bestimmen, wer die Kosten trägt (Parallele im verwaltungsgerichtlichen Verfahren: § 161 Abs. 1 VwGO). Wie an anderer Stelle390 bereits dargelegt wurde, ist hier die sog. „Kostenlastentscheidung“ gemeint, also die Entscheidung, wer im Verhältnis der „Parteien“ untereinander (also im Verhältnis zwischen dem Widerspruchsführer einerseits und dem Rechtsträger, dessen Behörde den angefochtenen Verwaltungsakt erlassen hat, andererseits) die im Widerspruchsverfahren entstandenen Kosten (bereits entrichtete Verwaltungskosten und „Parteiaufwendungen“) letzten Endes zu tragen hat. Die Kostenlastentscheidung ist die Grundlage der Kostenerstattung: Die Partei, die die Kosten zu tragen hat, ist verpflichtet, der obsiegenden Partei die Aufwendungen zu erstatten, die dieser im Widerspruchsverfahren entstanden sind.
390 Vgl. oben § 20 RdNr. 125. Dem Widerspruchsführer dürfen die Aufwendungen des Subventionsempfängers aus Billigkeit nur dann auferlegt werden, wenn der Letztere das Widerspruchsverfahren wesentlich gefördert hat (vgl. BayVGH, U. v. 18.11.2003 – 1 B 01.2162 – BayVGHE 57, 17 = BeckRS 2003, 16077). Vgl. § 20 RdNr. 128. Ist der Anwalt nicht förmlich bevollmächtigt worden, so wird über die Notwendigkeit seiner Inanspruchnahme nicht im Widerspruchsbescheid, sondern im Kostenfestsetzungsbescheid (Art. 80 Abs. 3 Satz 1 BayVwVfG) entschieden (BVerwG, U. v. 18.04.1988 – 6 C 41/85 – BeckRS 1988, 606 = NVwZ 1988, 721). So auch Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 80 RdNrn. 37 – 39. Art. 80 Abs. 2 Satz 3, Abs. 3 Satz 2 BayVwVfG sind auch dann zu beachten, wenn anderen Beteiligten nach Art. 80 Abs. 2 Satz 2 BayVwVfG ein Erstattungsanspruch gegen den Kostenlastträger oder die Staatskasse eingeräumt wird. So auch Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 80 RdNrn. 7, 38. Vgl. BVerwG, U. v. 28.04.2009 – 2 A 8/08 – BeckRS 2009, 35508 = NJW 2009, 2968; BayVGH, U. v. 25.03.2009 – 8 B 07.197 – BeckRS 2009, 33079 = BayVBl 2009, 702. So BVerwG, U. v. 14.01.1983 – 8 C 80/80 – BeckRS 1983, 2814 = NVwZ 1983, 544. Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 80 RdNr. 39. Kritisch dazu Sonnenschein-Berger, Die Notwendigkeit anwaltlicher Vertretung im Widerspruchsverfahren, JuS 1996, 1107. Nach VG Leipzig (U. v. 14.01.2002 – 6 K 1656/00 – NVwZ 2002, 891) ist im Kommunalabgabenrecht die Notwendigkeit der Zuziehung eines Bevollmächtigten regelmäßig zu bejahen. So BVerwG, U. v. 16.10.1980 – 8 C 10/80 – BVerwGE61, 100 = BeckRS 1980, 30422457 = BayVBl 1981, 93 (mit krit. Anm. Schmidt, BayVBl 1982, 89 – 91). Die Frage ist sehr umstritten; vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 80 RdNrn. 35, 41. Vgl. auch OVG Münster, U. v. 21.06.1990 – 2 A 1376/87 – NVwZ-RR 1990, 643 u. 1991, 268; BSG, U. v. 20.11.2001 – B1 KR 21/00 R – BeckRS 2002, 40497 = NJW 2002, 1972; OVG Greifswald, B. v. 30.04.2002 – 2 O42/00 – NVwZ 2002, 1129. VGH Mannheim, B. v. 27.06.2005 – 2 S 2844/04 – BeckRS 2005, 27789 = NJOZ 2005, 5035. Vgl. BayVGH, U. v. 12.02.1982 – 23 B 80 A.2332 – BeckRS 1982, 108387 = NVwZ 1983, 615; BayVGH, U. v. 05.03.1984 – 6 B 83 A. 2100 – FHOeffR 35 Nr. 7570 = BayVBl 1984, 542; VG Würzburg, U. v. 28.11.1979 – W 65 II 79 – BayVBl 1980, 731; OVG Saarlouis, U. v. 24.07.1985 – 2 R 58&85 – BeckRS 1985, 338 = NVwZ 1987, 508. BVerwG, U. v. 27.09.1989 – 8 C 88/88 – BVerwGE 82, 336 = BeckRS 1989, 4120 = NVwZ 1990, 651. Vgl. § 20 RdNr. 12. So BVerwG, U. v. 05.09.1984 – 6 C 30/83 – BVerwGE 70, 58 = BeckRS 1984, 1841 = NVwZ 1985, 335. Vgl. § 20 RdNrn. 345, 351. A. A. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 80 RdNr. 19.