Soweit das Bayerische Verwaltungsverfahrensgesetz Anwendung findet, ist Art. 80 Abs. 1 Satz 2 Halbsatz 1 Alternative 1 BayVwVfG einschlägig. Danach hat, wenn der Widerspruch erfolglos geblieben ist, der Widerspruchsführer die Kosten des Widerspruchsverfahrens zu tragen. War der Widerspruchsführer durch einen Bevollmächtigten vertreten, so hat er diese Aufwendungen für den Bevollmächtigten selbst zu tragen. Eines Ausspruchs über die Notwendigkeit der Zuziehung eines Bevollmächtigten durch den Widerspruchsführer (Art. 80 Abs. 3 Satz 2 BayVwVfG) bedarf es daher bei erfolglosem Widerspruch nicht. War hingegen, was auch (in selteneren Fällen) vorkommen kann, der Träger der Ausgangsbehörde im Widerspruchsverfahren durch einen Bevollmächtigten vertreten, so ist nach der Kostenlastentscheidung auszusprechen, dass die Zuziehung eines Bevollmächtigten durch den Träger der Ausgangsbehörde notwendig (oder nicht notwendig) war.
412a So auch BayVGH, U. v. 31.03.2003 – 4 B 00.2823 – BayVGHE 56, 98 = BeckRS 2003, 22162 = NVwZ-RR 2003, 771; a. A. BayVGH, U. v. 15.03.2004 – 22 B 03.1362 – BayVGHE 57, 79 = BeckRS 2004, 22256 = NVwZ-RR 2004, 599. A. A. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 80 RdNr. 30a; auch Hilg, Verwaltungsgerichtsbarkeit, Auflage 2016, 3. Kapitel Nr. 2.5.1 Abschnitt 2, S. 182 und Nr. 2.5.2 Abschnitt 1, S. 187; Hilg, apf 2006, 114 (Fußnote 3) und 169. Siehe § 20 RdNr. 365a ff. Zum Begriff der negativen (defensiven) Konkurrentenklage siehe Bader/Funke-Kaiser/Stuhlfauth/von Albedyll, VwGO, § 42 RdNr. 42. Vgl. Jäde, Die Beteiligung des Bauherrn im nachbarrechtlichen Widerspruchsverfahren, APF 1980, 309/313; Jäde, Aufwendungen Drittbeteiligter im Widerspruchsverfahren, BayVBl 1989, 201. Zur Billigkeitsentscheidung ausführlich BayVGH, U. v. 18.11.2003 – 1 B 01.2162 – BayVGHE 57, 17 = BeckRS 2003, 16077 = BayVBl 2004, 760 und Jäde, a.a.O. Vgl. Jäde, a.a.O. G vom 10.06.2008 (GVBl S. 312). Vgl. auch BVerwG, U. v. 15.11.2007 – 2 C 29/06 – BeckRS 2008, 30444 = NVwZ 2008, 324 und Hilg, Die Kostenentscheidung in beamtenrechtlichen Widerspruchsbescheiden, APF 1980, 37; Hilg, Das beamtenrechtliche Widerspruchsverfahren, apf 1997, 190/193; Hilg, Verwaltungsgerichtsbarkeit, S. 185. Siehe dazu § 20 RdNr. 334 mit Tenorierungsbeispiel. Vgl. § 20 RdNrn. 96, 97. Zur beschränkten Fortgeltung des VwKostG siehe § 18 RdNr. 223. Vgl. BVerwG, U. v. 05.09.1984 – 6 C 30/83 – BVerwGE 70, 58 = BeckRS 1984, 1841 = NVwZ 1985, 335; BVerwG, U. v. 22.05.1986 – 6 C 40/85 – BeckRS 1986, 2279, NVwZ 1987, 490; Pietzner/Ronellenfitsch, § 46 RdNr. 9; a. A. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 80 RdNr. 17. Vgl. § 18 RdNrn. 220, 229. A. A. offenbar Zanker, Erstattung von Aufwendungen Beteiligter in Verwaltungsverfahren des Kündigungsschutzes nach dem Schwerbehindertengesetz, BayVBl 1984, 38.