Das BVerfG hat bereits im Jahr 2015 zwei wegweisende Entscheidungen zum Inhalt des Alimentationsprinzips und zur Bestimmung der Höhe der Besoldung getroffen (siehe zur Entwicklung in der Rechtsprechung des BVerfG Lindner ZBR 2016, 109, 111; siehe zur Entscheidungskritik Hebeler ZBR 2015, 289, 292 ff.; Pilniok ZBR 2015, 361, 366 ff.; Stuttmann, NVwZ 2016, 184). Die Entscheidungen betreffen die amtsangemessene Besoldung von Richtern und Staatsanwälten (BVerfG, Urteil v. 5.5.2015 – 2 BvL 17/09 u. a. – NVwZ 2015, 1047 ff.) und von Beamten (BVerfG, Beschluss v. 17.11.2015 – 2 BvL 19/09 u. a. – NVwZ 2016, 223 ff.)1). Vorausgegangen waren diesen Entscheidungen Vorlagebeschlüsse von verschiedenen erst- und zweitinstanzlichen Verwaltungsgerichten, u. a. ein Vorlagebeschluss des VG Halle v. 22.2.2012 (2 BvL 5/13 – zitiert nach juris). Die in den Entscheidungen angestellten Erwägungen sind grundlegender Natur und haben daher Gültigkeit für das Besoldungsrecht allgemein (Müller, RiA 2015, 193, 197; vgl. auch Hebeler, ZBR 2015, 289).
1 Überprüft wurde u. a. das Grundgehalt der Besoldungsgruppe A 10 in Sachsen im Jahr 2011, das – so führt das BVerfG aus – den verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht genügte.