Dritter Teil Bescheide (Grundlagen) § 19 Bescheide im erstinstanzlichen Verfahren II. Die Bescheidsformel (der Tenor) 2. Die Zusammensetzung des Tenors im Einzelnen 2.2 Die Hauptsacheentscheidung (Hauptregelung) 2.2.3 Hauptsacheentscheidung in besonderen Fällen

2.2.3.2Rücknahme und Widerruf von Verwaltungsakten74

74

Vgl. Erbguth, Rücknahme und Widerruf von Verwaltungsakten, apf 2011, 40; Martini, Die Aufhebung von Verwaltungsakten nach §§ 48 ff. VwVfG – ein Überblick, JA 2012, 762 ff. und JA 2013, 442 ff.

74a

Vgl. auch §§ 48, 49 VwVfG, §§ 44 bis 47 SGB X und §§ 130, 131 AO.

74b

Vgl. BVerwG, U.v. 22.11.2018 – 7 C 11.17 – NVwZ 2019, 886 = juris Rn. 18 m.w.N.; Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 48 RdNrn. 15, 25, 57.

74c

Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 48 RdNrn. 15, 25 und 57; Kastner in Fehling/Kastner, Verwaltungsrecht, § 48 VwVfG RdNrn. 24 und 25.

74d

Vgl. BVerwG vom 26.05.1989 BVerwGE 82, 98/99; vom 09.05.2012 BVerwGE 143, 87 RdNr. 43; vom 28.06.2012 BVerwGE 143, 230 RdNr. 15; VGH BW vom 24.09.2001 NVwZ-RR 2002, 621.

74e

Siehe oben § 19 RdNr. 61e.

74f

Bei Anwendung von § 48 SGB X ist der Begriff „Aufhebung“ zu gebrauchen. Ausnahmsweise kann der Begriff auch verwendet werden, wenn die Rechtmäßigkeit des Ausgangsbescheids und damit auch die Rechtsgrundlage der Aufhebung offen gelassen werden kann und soll.

75

Vgl. BayVGH, U.v. 04.05.2005 – 5 B 03.1371 – juris. zur Rücknahme einer Einbürgerung mit Hinweisen auf Art. 37 Abs. 1 und Art. 48 Abs. 2 Satz 4 BayVwVfG. Bei der Einbürgerung handelt es sich zwar nicht um einen Verwaltungsakt, der „eine einmalige oder laufende Geldleistung“ zum Gegenstand hat. Die Einbürgerung stellt aber einen begünstigenden Verwaltungsakt gem. Art. 48 Abs. 1 Satz 2 BayVwVfG dar, der nur unter den Einschränkungen der Absätze 2 bis 4 zurückgenommen werden kann.

75a

BVerwG, U.v. 11.10.1984 – 5 C 144/83 – BVerwGE 70, 196/198 = NJW 1985, 901.

75b

BGH, B.v. 29.4.2022 – BLw 5/20 – BGHZ 233, 239 = juris Rn. 47 f.

75c

Vgl. BayVGH, U.v. 7.3.1997 – 26 B 96.2876 – BeckRS 1997, 25738; der Senat ließ insoweit sogar die Revision zu, die aber nicht eingelegt wurde. Relevant wird diese Streitfrage, die in der Rechtsprechung keine Bedeutung erlangt hat, nur bei der Frage der Kostenentscheidung, sofern die relevanten Kostengesetze auch für die Ablehnung des Antrags eine Gebühr vorsehen.

76

Vgl. BVerwG vom 15.04.1983 BVerwGE 67, 129 = BayVBl 1984, 408; HessVGH vom 02.10.1980 NJW 1981, 596; Stelkens, Hindert Vertrauensschutz die Ersetzung eines belastenden Verwaltungsaktes durch einen neuen, stärker belastenden Verwaltungsakt? JuS 1984, 930.

77

Vgl. HessVGH a.a.O; vgl. aber BayVGH, U.v. 23.7.1998 – 6 B 94.2489 – BayVBl 99, 150, der einen Vertrauensschutztatbestand annimmt, wenn die Widerspruchsbehörde die Mehrforderungen bereits einmal aufgehoben hatte.

78

Vgl. Petzold, Zum Widerruf rechtswidriger begünstigender Verwaltungsakte vor Unanfechtbarkeit, BayVBl 1965, 17.

78a

Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 48 RdNr. 15; Kopp/Schenke, VwGO, § 113 RdNr. 188. Vgl. auch unten § 19 RdNr. 246.

79

Vgl. BVerwG vom 07.08.2008 BayVBl 2008, 764; vom 22.10.2009 BayVBl 2010, 310. Danach kann die Behörde, wenn kein zwingender Wiederaufnahmegrund vorliegt, das Verfahren nach Art. 51 Abs. 5 i.V. mit Art. 48, 49 BayVwVfG wieder aufgreifen (sog. Wiederaufgreifen im weiteren Sinne). In diesem Fall verdichte sich das (Wiederaufgreifens-)Ermessen zu einem Anspruch des Betroffenen, wenn die Aufrechterhaltung des belastenden Verwaltungsakts, etwa wegen offensichtlicher Fehlerhaftigkeit des ihn bestätigenden gerichtlichen Urteils, schlechthin unerträglich wäre oder wenn die Überprüfung des Verwaltungsakts nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs geboten sei.

79a

Vgl. unten § 20 RdNr. 64a und BVerwG vom 28.02.2002 BayVBl 2002, 566.

79b

BVerwG a.a.O.

79c

BVerwG vom 21.11.1986 BayVBl 1987, 310; BayVGH vom 01.04.1982 BayVBl 1982, 654.

79d

Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 49 RdNr. 18a.

79e

Dazu Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 49 RdNr. 39 und § 49 RdNr. 18a; Happ in Eyermann, VwGO, § 40 RdNr. 63; Adolph in Giehl/Adolph/Käß, Verwaltungsverfahrensrecht in Bayern, Art. 35 BayVwVfG RdNr. 77.

79f

Vgl. Kopp/Ramsauer, a.a.O.

79g

Vgl. Kopp/Ramsauer, a.a.O.

79h

Vgl. die Auflistung bei Happ in Eyermann, VwGO, § 40 RdNr. 63, und bei Adolph in Giehl/Adolph/Fabisch, Verwaltungsverfahrensrecht in Bayern, Art. 35 RdNr. 35.

79i

Vgl. BVerwG vom 12.08.1977 BVerwGE 54, 267 und BayVGH vom 22.07.1991 NVwZ 1992, 992 = BayVBl 1992, 341.

79j

Vgl. Neubert/Becke, SchwbG, 2. Aufl. 1986, § 15 RdNr. 7.

79k

So z.B. Griebeling in Hauck/Noftz, SGB IX, Stand Dezember 2009, § 88 RdNr. 11; Düwell in LPK-SGB IX, 2. Aufl. 2009, § 88 RdNr. 22; Trenk-Hinterberger in Lachwitz/Schellhorn/Welti, HK-SGB IX, 2. Aufl. 2006, § 88 RdNr. 57; Müller-Wenner in Müller-Wenner/Schorn, SGB IX Teil 2, 2003, § 88 RdNr. 16; unklar Neumann in Neumann/Pahlen/Majerski-Pahlen, SGB IX, 11. Aufl. 2005, § 85 RdNr. 75.

79l

Vgl. BVerwG vom 27.05.1993 BVerwGE 92, 281/286; Münder in LPK-SGB XII, 10. Aufl. 2015, § 93 RdNr. 43 und 45.

79m

BGH vom 31.03.2016 BGHZ 209, 316 = NJW 2016, 7170, bestätigt durch BGH vom 11.04.2019 NJW 2019, 2611.

79n

Dazu unten § 19 RdNr. 81m ff.

79o

Vgl. Happ in Eyermann, VwGO, § 40 RdNr. 63; König, Baurecht Bayern, 5. Auflage 2015, RdNr. 373.

80

Vgl. auch § 48 VwVfG, §§ 44, 45 SGB X und § 130 AO.

81

Vgl. auch § 49 VwVfG, §§ 46, 47 SGB X und § 131 AO.

82

Str.; wie hier BayVGH vom 28.06.1993 BayVBl 1994, 51. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 48 RdNr. 18 und § 49 RdNr. 10. A.A. Kastner in Fehling/Kastner, Verwaltungsrecht, § 48 VwVfG RdNr. 21; Klein, Ausgewählte Probleme des Widerrufs rechtmäßiger Verwaltungsakte, apf 2013, 16/17.

83

Vgl. auch § 44 Abs. 5 VwVfG, § 40 Abs. 5 SGB X und § 125 Abs. 5 AO.

84

Vgl. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 44 RdNr. 70 und § 48 RdNr. 19.

84a

Vgl. Kopp/Ramsauer, a.a.O.

85

Siehe z.B. Kopp/Ramsauer, VwVfG, § 48 RdNrn. 7a ff., § 49 RdNrn. 4a ff. sowie § 49a RdNrn. 2a und 18; Kastner in Fehling/Kastner, Verwaltungsrecht, § 48 VwVfG RdNrn. 13 und 68 ff., § 49 RdNr. 39 sowie § 49a RdNrn. 19 ff.; Giehl in Giehl/Adolph/Käß, Verwaltungsverfahrensrecht in Bayern, Art. 48 BayVwVfG Abschnitt VIII und Art. 49 BayVwVfG Abschnitt IX.