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„Auch wir sind das Volk“ – Forderungen an das Einwanderungsland

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Unter dem Titel „Deutschland – neu denken. 1. Bundeskongress der Neuen Deutschen Organisationen“ trafen sich Anfang Februar 2015 erstmals rund 80 Initiativen aus ganz Deutschland, die von Menschen der zweiten und dritten Einwanderergeneration angestoßen wurden. Die Kongressteilnehmer/innen formulierten 13 Thesen. Unter anderem fordern sie von der Politik nicht nur ein Bekenntnis zum Einwanderungsland, sondern auch zur Einwanderungsgesellschaft, schließlich sei die deutsche Bevölkerung von Einwanderung geprägt.

„Es gibt immer mehr Initiativen, die klarstellen wollen, dass Deutschsein mehr ist, als deutsche Vorfahren zu haben“, sagt Ferda Ataman vom Verein Neue deutsche Medienmacher, der den Bundeskongress organisiert hat. Zwar knüpfen die „Neuen Deutschen Organisationen“ an die jahrzehntelange Arbeit von Migrantenselbstorganisationen und Ausländerbeiräten an, doch sie unterscheiden sich in zwei Punkten: „Sie betonen ihre Zugehörigkeit zur Gesellschaft bereits im Namen und definieren sich nicht mehr ethnisch“, erklärt Ataman.

Gemeinsam haben die rund 180 Teilnehmenden auch über ein Umdenken in der Integrationspolitik diskutiert. „Statt einer Integrationspolitik, die sich auf Migranten und ihre Nachkommen konzentriert, brauchen wir eine Gesellschafts- und Teilhabepolitik für alle“,  erklärt Farhad Dilmaghani, Vorsitzender von DeutschPlus – Initiative für eine plurale Republik e.V. „Dort wo Diskriminierung und Rassismus die Chancengleichheit einschränken, müssen wir auch die Mehrheitsbevölkerung adressieren.“

Vom Bundeskongress sei ein klares Signal ausgegangen: „Auch wir sind das Volk“ sei der am häufigsten zitierte Satz gewesen. „Mit anderen Worten: Wir sind da, wir sind deutsch und wir wollen mitentscheiden“, so Dilmaghani. „Deswegen wollen wir uns zukünftig auch stärker auf Bundesebene organisieren. Dafür brauchen die Neuen Deutschen Organisationen deutlich mehr Unterstützung.“
„Die Perspektiven von People of Color sind in Parteien, Parlamenten, Behörden und Bildungsstrukturen unterrepräsentiert“, sagt Tahir Della, Vorstandsmitglied der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD). „Es wird höchste Zeit, das zu ändern. Notfalls muss man auch über Quoten diskutieren.“

„Egal ob man findet, der Islam gehört zu Deutschland oder nicht – Fakt ist: Die Religionsfreiheit gehört zu Deutschland und damit das Recht der Muslime und aller Religionsgruppen, ihren Glauben zu leben“, sagt Leila Younes El-Amaire von der Initiative JUMA – Jung, Muslimisch, Aktiv. „Wenn man sich die Berichterstattung in Deutschland anschaut, könnte man tatsächlich Angst vor einer Islamisierung bekommen. Hier sind die Journalisten gefragt, ein realistischeres Bild der Gesellschaft zu prägen.“

Quelle: Pressemitteilung von DeutschPlus vom 9.2.2015

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