Equal Pay Day 2020
Der Aktionstag wurde 2008 durch den Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. initiiert und wird seitdem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend BMFSFJ gefördert. Es ist der Verdienst der langjährigen Kampagnenarbeit rund um den Aktionstag, dass heute breit und öffentlich über die Ursachen des Gender Pay Gap diskutiert wird. In dieser Diskussion wird die Lohnlücke allerdings gern auch der Zurückhaltung von Frauen angelastet und behauptet:
Frauen würden ihre Chancen gerade in Verhandlungssituationen seltener nutzen oder einfach andere Prioritäten setzen. Hier setzt das Kampagnenmotto für den Equal Pay Day 2020 an. Die Diskussion über Rollenerwartungen und Verhandlungssituationen im Beruflichen und im Privaten ist eröffnet.
Uta Zech, Präsidentin BPW Germany e.V., ist sich sicher: „Frauen wollen mehr und Frauen wollen verhandeln. Um Mythos und Wirklichkeit beim Thema Frauen in Verhandlungssituationen zu entlarven, brauchen wir Fakten und Zahlen. Geschlechtstypisches Verhalten in Verhandlungen, beeinflusst durch tradierte Rollenbilder, findet auf beiden Seiten des Verhandlungstisches statt. Dafür müssen wir sensibilisieren!
Deshalb ist es unverzichtbar, die Personalverantwortlichen der Unternehmen zu erreichen. Um die Frauen selbst in ihrer Lebenswirklichkeit zu stärken, werden wir im Rahmen der Kampagne konkrete Handlungskonzepte aufzeigen, insbesondere bei den Themen Vereinbarkeit und Wiedereinstieg. Entgeltgleichheit ist nur zu erreichen, wenn wir den Verhandlungsbegriff auch auf das Private ausdehnen. Nur eine gleichberechtigte Teilung von Familienarbeit und Sorgearbeit ermöglicht allen Geschlechtern die volle Wahrnehmung ihrer beruflichen Chancen.“
Studien zeigen, dass Frauen mehr Informationen als Männer über den Ablauf und die Bewertungskriterien in Verhandlungen benötigen, um selbstsicher aufzutreten. Vorgesetzte hingegen neigen dazu, die Ambitionen ihrer weiblichen Mitarbeiter zu unterschätzen. Eine Studie zu gendertypischer Verhandlungskompetenz von 2017 zeigte zudem, dass Frauen, selbst wenn sie gleich häufig nach Gehaltserhöhungen fragen wie Männer, diese seltener erhalten. Hier wirken tradierte Rollenbilder.
Quelle: Pressemitteilung der BPW vom 31.10.2019

