Frauenförderung: Kreative Lösungen gefragt
„Die Digitalisierung bietet öffentlichen Arbeitgebern die Chance, eine Verwaltungskultur zu etablieren, die Frauen die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bietet wie Männern. Jetzt sind Kommunikation, Kooperation und Interaktion gefordert. Auch in diesen Bereichen sind Frauen stark“, stellte sie heraus.
„Im öffentlichen Dienst müssen Frauen in führenden Positionen stärker in den Fokus rücken. Gleichzeitig müssen weibliche Führungstalente sichtbar werden“, betonte Wildfeuer. Gendersensible Personalstatistiken, wie sie der Gleichstellungsindex für die obersten Bundesbehörden liefert, seien wichtig, um die Entwicklungen des Frauenanteils in Führungspositionen aufzuzeigen. „Auch in allen anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung benötigen wir einen Gleichstellungsindex, der verbindliche Transparenz herstellt“, erklärte Wildfeuer.
Besondere Verantwortung komme aber den Entscheidungsträgerinnen und -trägern in den Verwaltungen zu. „Sie müssen Leistungsträgerinnen und Frauen mit Führungsqualitäten identifizieren und sie aktiv ins Gespräch bringen“, erläuterte die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung.
Neben Quotenregelungen, die bereits auf der mittleren Leitungsebene ansetzen, müsse die öffentliche Verwaltung zudem noch stärker auf kommunikative Prozesse und kreative Lösungen setzen. „Wir sollten auch im öffentlichen Dienst über eine Art Talentpool für weibliche Führungskräfte von morgen nachdenken“, so Wildfeuer.
Das Festival
Das Creative Bureaucracy Festival versammelte vom 7. bis 8. September 2018 erstmals Innovatorinnen und Innovatoren des öffentlichen Sektors auf allen Ebenen – vom Erzieher bis zur Ministerin, von der Kommune bis zur internationalen Organisation, von Australien bis Zehlendorf – sowie die interessierte Öffentlichkeit. Die Veranstaltung wurde vom Tagesspiegel in der Humboldt-Universität zu Berlin ausgerichtet. Im Vordergrund standen Best-Practice-Beispiele und Erfahrungen über erfolgreiche Mechanismen für Veränderungsprozesse. Weitere Informationen unter www.creativebureaucracy.net.
Quelle: dbb frauen newsletter Nr. 19/18 vom 7.9.2018

