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Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit

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Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1.1. für ihre Arbeit bezahlt werden. Der diesjährige Equal Pay Day am 19. März 2016 mit dem Titel "BERUFE MIT ZUKUNFT – Was ist meine Arbeit wert?" zielt neben der gesellschaftlichen vor allem auf die monetäre Aufwertung von "frauentypischen Berufen" wie beispielsweise in der Erziehung und Pflege.

Frauen haben das "Recht auf mehr", lautet das Motto der Equal Pay Day Kundgebung am 18. März 2016 am Brandenburger Tor, bei der auch die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesfrauenministeriums Elke Ferner Lohngerechtigkeit fordert.

"Obwohl der Gender Pay Gap 2015 um einen Prozentpunkt gesunken ist und nun bei 21 Prozent liegt, können wir damit ganz und gar nicht zufrieden sein", stellt Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend klar.

Die vielfältigen Ursachen für den Lohnunterschied sind bekannt: Frauen arbeiten häufiger im Niedriglohnsektor, eher in kleinen Betrieben ohne Tarifbindung und seltener in Führungspositionen. Sie tragen den größten Teil der Familienarbeit, sind oft Teilzeit erwerbstätig mit allen Konsequenzen für Rente und Aufstiegschancen und ihre Arbeit erfährt häufig nicht die verdiente Wertschätzung. "Aus diesem Grund gibt es auch nicht die eine Maßnahme, die die Lohnschere auf einen Schlag schließt", erklärt Elke Ferner.

Vieles wurde in dieser Legislaturperiode schon geleistet: Der Ausbau der Kindertagesbetreuung wird fortgesetzt, das 2007 eingeführte Elterngeld wurde um das ElterngeldPlus erweitert, die Familienpflegezeit weiter verbessert. Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen schaffen Karriereperspektiven für Frauen. Und auch das Vorhaben für ein Pflegeberufegesetz ist ein wichtiger Schritt für die Aufwertung der Arbeit im sozialen Bereich.

Folgen muss der im Koalitionsvertrag vereinbarte gesetzliche Anspruch auf befristete Teilzeitarbeit (Rückkehrrecht zur früheren Arbeitszeit).

"Wir haben auf dem Weg zu mehr Lohngerechtigkeit schon wichtige Schritte gemacht! Der nächste Schritt ist unser Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit.* Damit es nicht dem Zufall überlassen ist, ob Frauen von ungerechter Bezahlung erfahren, führen wir einen individuellen Auskunftsanspruch ein. Außerdem legen wir Verfahren zur Überprüfung und Herstellung von Entgeltgleichheit in den Unternehmen fest. Dies und Berichtspflichten für große Unternehmen sind die Hebel, die wir brauchen, um das Gebot des gleichen Entgelts für gleiche und gleichwertige Arbeit in der Realität endlich durchzusetzen", sagt Elke Ferner.

Quelle: Pressemitteilung des BMFSFJ vom 18.3.2016


Hinweis:
Lesen Sie zum Gesetzentwurf den Aufsatz von Dr. Torsten v. Roetteken in GiP 2/2016 (Aprilausgabe).

Frauenrat bezeichnet Lohnlücke als Skandal
Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer. Die Entgeltlücke ist damit größer als in den meisten EU-Ländern. Anlässlich des Equal Pay Day haben der Deutsche Frauenrat (DF), der Sozialverband Deutschland (SoVD) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu einer gemeinsamen Kundgebung in Berlin aufgerufen unter dem Motto Frauen haben ein „RECHT auf mehr!“

Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende
„Die riesige Lohnlücke zwischen Frauen und Männern in Deutschland ist ein Skandal. Die Bundesregierung muss endlich das Lohngerechtigkeitsgesetz der Bundesfrauenministerin auf den Weg bringen, damit Frauen in den Betrieben wirksam vor Entgeltdiskriminierung geschützt werden können. Klar ist, wo Tarifverträge gelten und Mitbestimmung gelebt wird, fällt schon heute die Entgeltlücke kleiner aus - unsere Betriebs- und Personalräte setzen sich dafür ein. Auch wenn die Lohnlücke Dank des Mindestlohns nun geringer ist – wir brauchen weitere Maßnahmen für mehr Lohngerechtigkeit.“

Hannelore Buls, Vorsitzende Deutscher Frauenrat:
„Frauen müssen endlich raus aus der Teilzeitfalle! In kaum einem anderen europäischen Land arbeiten so viele Frauen in Teilzeit wie hierzulande. Und obwohl viele Frauen gerne mehr arbeiten würden, steigt die Teilzeitarbeit bei den Frauen weiter an – und das verstärkt mit niedrigsten Wochenarbeitsstunden, während Männer ungebrochen in Vollzeit erwerbstätig sind. Was zunächst eine funktionierende Maßnahme für die Vereinbarkeit sein kann, wird langfristig zur Teilzeitfalle, wenn keine Möglichkeiten bestehen, die Arbeitszeiten wieder zu erhöhen und wirtschaftlich unabhängig zu werden. Deshalb muss endlich der Koalitionsvertrag umgesetzt und der Rechtsanspruch auf Aufstockung der Teilzeit sowie auf befristete Teilzeit verabschiedet werden! Frauen haben es verdient!“

Edda Schliepack, SoVD-Präsidiumsmitglied:
„Die Lücke zwischen den Renteneinkommen von Männern und Frauen klafft weit auseinander. Im europäischen Vergleich bleibt Deutschland das Schlusslicht. Schuld daran ist insbesondere die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern. Dies hat schon heute zur Folge, dass Altersarmut vor allem Frauen betrifft. Und künftig droht ein Anstieg der Armut im Alter für Frauen, die in Minijobs arbeiten. Damit sich das ändert, fordern wir mehr Entgeltgleichheit und sozial abgesicherte Jobs von Beginn an.“


Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Frauenrats vom 18.3.2016

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