Hoher Preis für Kompromiss zu § 219a
Fünf Millionen Euro soll Bundesgesundheitsminister Jens Spahn außerplanmäßig aus dem Bundeshaushalt erhalten: für eine Studie zu den Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen. „Das ist ein hoher Preis für den Kompromiss zum §219a“, sagt Susanne Kahl-Passoth. Die Evangelischen Frauen in Deutschland, so deren Vorsitzende weiter, „sehen in dieser Studie keinen Sinn. Sie stellt – im Gegenteil – einen Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht von Frauen dar.“
Mit der Studie werde der Eindruck erweckt, dass Frauen leichtfertig mit einer Entscheidung für einen Abbruch umgehen und sich nicht genügend Gedanken über eventuelle Folgen machen würden. „Tatsächlich aber ist ein Schwangerschaftsabbruch für jede Frau eine sehr schwierige Entscheidung, die durch Beratungen begleitet wird.“
Eine auf einen Abbruch folgende Stigmatisierung oder eine durch einen Partner erzwungene Abtreibung können psychische Folgen haben. „Das alles ist ausreichend erforscht und belegt“, betont Kahl-Passoth. Der Verdacht, dass hier versucht werden solle, durch die Ergebnisse der Studie den Kompromiss zur Regelung des Paragrafen 218 erneut in Frage zu stellen, sei nicht von der Hand zu weisen. „Fünf Millionen Euro wären sinnvoller ausgegeben für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, für Kinderbetreuung oder für die Unterstützung alleinerziehender oder minderjähriger Mütter.“
Quelle: Pressemitteilung der EFiD vom 15.2.2019
Hinweis:
Gegen die Studie läuft derzeit eine Petition.

