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IG Metall fordert anonymisierte Bewerbungen als Maßnahme gegen Ausgrenzung

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Die IG Metall hat anlässlich des 7. Integrationsgipfels kritisiert, dass junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Deutschland noch immer ausgegrenzt werden. Die Gewerkschaft fordert deshalb anonymisierte Bewerbungen als Gegenmaßnahme.

„Politik und Wirtschaft müssen gemeinsam gegen die strukturelle Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt vorgehen“, sagte Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am 1. Dezember 2014 in Berlin. Eine Möglichkeit dazu seien anonymisierte Bewerbungen, die keine Rückschlüsse auf die Herkunft der sich bewerbenden Person zulassen. Denn Bewerberinnen und Bewerber mit Einwanderungsgeschichte werden neuesten Studien zufolge bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen weiterhin ausgegrenzt.

Die Bundesregierung und die Wirtschaft unternähmen zu wenig, um junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte, die einen Hauptschulabschluss haben, beim Berufseinstieg zu unterstützen, kritisierte die Gewerkschafterin. Wie eine solche Unterstützung aussehen könnte, habe die IG Metall gezeigt: „Wir haben den Arbeitgebern Tarifverträge zur Ausbildungsförderung abgetrotzt, die in der Praxis auch erfolgreich angewendet werden“, sagte Benner. Sie sähen unter anderem vor, dass Jugendliche, die sonst keine Berufsausbildung bekommen würden, durch spezielle Förderung auf eine Ausbildung vorbereitet werden. „Schulische Defizite werden abgebaut und soziale Kompetenzen aufgebaut. Beispiele für gute Initiativen gibt es vielerorts“, sagte Benner.

Mit der Initiative „Berlin braucht dich“ setze sich die IG Metall dafür ein, dass Betriebe ihre Ausbildungsplätze für Jugendliche mit Migrationshintergrund öffnen. Bei Porsche hat der Betriebsrat in einem „Rahmenvertrag über das Auswahlverfahren“ durchgesetzt, dass bei den Auszubildenden der Anteil mit Hauptschulabschluss bei 40 Prozent liegt. „Auch Wirtschaft und Politik müssen solche Projekte verstärkt voranbringen, auch finanziell“, forderte Christiane Benner.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lud am 1. Dezember 2014 zum 7. Integrationsgipfel ein. Neben der Kanzlerin und der Integrationsbeauftragten Özoğuz, waren zahlreiche Bundesminister/innen, u.a. Sigmar Gabriel und Andrea Nahles, vertreten. Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, vertrat dort die IG Metall.


Quelle: Pressemitteilung Nr. 45/2014 der IG Metall vom 1.12.2014

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