Klägliches Ende des Kunstrasenstreits

Die Fussballerinnen mit der deutschen Nationaltorhüterin Nadine Angerer und US-Star Abby Wambach an der Spitze hatten Anfang Oktober 2014 beim Ontario Human Rights Tribunal in Toronto ihre Klage eingereicht. Sie wollten nicht "als Versuchskaninchen" herhalten müssen. Außerdem fühlten sie sich diskriminiert, denn "Männer würden nie auf Kunstrasen spielen."

Nun teilte Abby Wambach am 21. Januar 2015 mit: "Unsere rechtlichen Schritte sind eingestellt". 48 Nationalspielerinnen aus 13 Ländern zogen ihre Klage gegen die FIFA-Pläne zurück.

Wambach war eine der 61 klagenden Spielerinnen. Auch die deutsche Torhüterin Nadine Angerer hatte gegen den "gesundheitsgefährdenden, zweitklassigen" Untergrund protestiert.
Laut Anwalt Hampton Dellinger sei die Entscheidung für einen Rückzug der Klage "im Sinne des Sports" getroffen worden. Die FIFA begrüßte die Entscheidung. Die Süddeutsche Zeitung hatte allerdings über massiven Druck berichtet, den die nationalen Fußballverbände auf die Klägerinnen ausgeübt hätten.

Wambach forderte in ihrer Stellungnahme erneut einen verstärkten Kampf für Gleichberechtigung im Sport. "Ich hoffe, dass die Bereitschaft der Spielerinnen, gegen unterschiedliche Beläge vorzugehen, der Beginn eines noch größeren Engagements ist", sagte Wambach.
Somit wird nun erstmals ein großes Turnier auf Kunstrasen ausgetragen.

Hinweis:
Siehe auch „Fifa soll Fußballerinnen drohen“ auf SÜDDEUTSCHE-online vom 29. Oktober 2014