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Kongress "Frauen führen Kommunen - Bürgermeisterinnen in Ost und West"

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Die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Elke Ferner und die Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer und Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Iris Gleicke, begrüßten am 17.10.2014
in Berlin Bürgermeisterinnen aus ganz Deutschland.

Auf Einladung der Ostbeauftragten diskutierten rund 100 Bürgermeisterinnen und Landrätinnen
darüber, wie es gelingen kann, mehr Frauen für kommunalpolitische Führungsaufgaben zu gewinnen.

Parlamentarische Staatssekretärin Elke Ferner: "Es ist wichtig, dass mehr Frauen in der Kommunalpolitik Verantwortung übernehmen, denn dort werden die Lebensbedingungen der Menschen geschaffen: von den Kita-Plätzen und -Gebühren über Bebauungspläne, bis hin zu Spielplätzen, Freibädern und öffentlichen Freiräumen. Kommunalpolitik ist entscheidend dafür, wie lebenswert eine Stadt oder eine Gemeinde ist. Für mehr Lebensqualität braucht es in den politischen Gremien die richtige Mischung: halb Frauen - halb Männer. Frauen können viel bewegen und müssen in der Politik mitgestalten können. Deshalb sollten wir genau hinschauen, warum der Frauenanteil in der Politik gerade auf kommunaler Ebene so niedrig ist. Und wir müssen alles dafür tun, damit sich mehr Frauen in der Politik engagieren können."

Ostbeauftragte Iris Gleicke: "Frauen sind in der Kommunalpolitik unterrepräsentiert, und zwar bundesweit. Und das, obwohl die Frauen in der DDR in puncto Gleichberechtigung ein Stück weiter waren. Wir können es uns in einem so zentralen politischen Gestaltungsbereich wie der Kommunalpolitik nicht erlauben, dass die eine Hälfte der Bevölkerung nicht angemessen vertreten ist. Die Kommunalpolitik ist nicht der Keller der Demokratie, sondern ihr Fundament! Gerade beim Bürgermeisteramt sind die sogenannten "weiblichen Eigenschaften" wie Verantwortungsbewusstsein, Gerechtigkeitsempfinden, Intuition, Kontaktfreude, Flexibilität und nicht zuletzt die Fähigkeit zum Multitasking gefragt. Der
heutige Kongress soll Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung kommunalpolitisch aktiver Frauen bieten."

Frauen sind auch hier unterrepräsentiert

Während der Frauenanteil in der Politik auf Bundes- und Landesebene in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist, immerhin 36,5 Prozent der Abgeordneten im Deutschen Bundestag sind Frauen, sieht das Bild auf der kommunalen Ebene anders aus. Dort stagniert der Frauenanteil bei 25 Prozent.
Nur jedes 10. Rathaus in Deutschland wird von einer Bürgermeisterin geführt. In den Stadt- und Gemeinderäten sind Frauen nur mit 26 Prozent vertreten. Der Kommunalpolitik gehen in Ost wie West damit wichtige Potenziale verloren. Während die Wirtschaft bereits Strategien entwirft, wie der Anteil von Frauen in den Topetagen der Unternehmen gesteigert werden kann, wird die Unterrepräsentanz von Frauen in kommunalpolitischen Führungspositionen kaum wahrgenommen.

Bürgermeister/innen-Befragung

Auf dem Kongress wurden unter anderem Ergebnisse einer aktuellen bundesweiten Befragung der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft, EAF, von weiblichen und männlichen Bürgermeistern vorgestellt. Die Fragen lauteten: "Wie kann die weibliche Repräsentanz in kommunalpolitischen Führungspositionen gesteigert werden? Welche Konzepte und gute Praktiken gibt es? Wie hoch ist der Bedarf an Vernetzung und Austausch?"

In der Studie wurden erstmals systematisch die Karrierewege und Erfolgsstrategien von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in Ost und West 25 Jahre nach der friedlichen Revolution verglichen. Die in der Studie ausgesprochenen Handlungsempfehlungen bieten konkrete Ansatzpunkte, u.a. für neue Formen der Nachwuchsgewinnung, Karriereförderung und von Zeitmodellen bei Führung.   

„Zwar ist die Unterrepräsentanz von Frauen in den Topetagen der Unternehmen heute stark im Fokus der Politik, aber die Situation in der Kommunalpolitik bleibt bislang wenig beachtet. Das soll sich ändern. Denn Demokratie braucht Männer und Frauen gleichermaßen. Das gilt im besonderen Maße für die Kommunalpolitik, der Basis der Demokratie“, so Dr. Helga Lukoschat, Vorstandsvorsitzende sowie Geschäftsführerin der EAF Berlin und Leiterin der Studie.  
 
Dr. Helga Lukoschat weiter: „Erfreulich ist, dass herauskam: Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Ost und West eint mehr als sie trennt. Dennoch gibt es Unterschiede in den Werdegängen und Biografien, sowie in den Erfahrungen der Vereinbarkeit von Amt und Familie. Gerade vor dem Hinblick, dass der Anteil von Frauen im Bürgermeisterinnen-Amt im Osten deutlich höher ist als im Westen, lohnt es sich durchaus, den Austausch zwischen Frauen aus Ost und West zu intensivieren.“   

Anlass für den Kongress

Die Ostbeauftragte Gleicke hat den Kongress "Frauen führen Kommunen - Bürgermeisterinnen in Ost und West" anlässlich des Doppeljubiläums "25 Jahre Mauerfall - 25 Jahre Deutsche Einheit" in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert, um Bürgermeisterinnen in ganz Deutschland zusammen zu bringen und damit ihre parteiübergreifende und bundesweite Vernetzung anzuregen. Durchgeführt wird die Fachveranstaltung von der EAF.

Weitere Informationen finden Sie unter www.frauen-macht-politik.de.


Quelle: Pressemitteilung Nr. 074/2014 des BMFSFJ vom 17.10.2014,
Pressemitteilung der EAF vom 16.10.2014

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