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Zum aktuellen Deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung

 „Wir brauchen mehr Geld für Bildung, mehr Entlastung für Lehrkräfte und mehr psychosoziale Begleitung für Lernende“, sagte Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am 24. April 2024 in Frankfurt a.M. mit Blick auf die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers der Robert Bosch Stiftung.

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„Der Personalmangel bleibt die Achillesferse des deutschen Schulsystems: Mehr als jede dritte Lehrkraft fühlt sich ständig emotional erschöpft, mehr als ein Viertel der Lehrkräfte überlegt, den Beruf zu wechseln. Beides trifft besonders auf die jüngeren Lehrkräfte zu. Die Lehrkräfte im System zu halten und zu entlasten, ist deshalb das Gebot der Stunde“, betonte Keller. Voraussetzung dafür seien deutlich mehr Zeit im Schulalltag, also die Senkung der Unterrichtsverpflichtung, eine bessere Begleitung junger Pädagoginnen und Pädagogen in der Berufseinstiegsphase, kleinere Klassen sowie eine deutlich bessere Personalausstattung in den Bereichen Erziehung, Schulsozialarbeit und Schulpsychologie.

„Das ist auch die beste Reaktion auf die offenbar zunehmende Gewalt an Schulen. Der dramatische Personalmangel und die vielfach fehlende psychosoziale Unterstützung führen dazu, dass die präventive Arbeit vor Ort oft nur stark eingeschränkt zu leisten ist“, unterstrich Keller. Laut Studie berichteten 47 Prozent der Lehrkräfte von psychischer oder physischer Gewalt unter den Schülerinnen und Schülern.

Personal und Unterstützungssysteme fehlten besonders an Grund- und Förderschulen sowie in Schulen in sozial benachteiligten Lagen. „Es ist gut, dass das Startchancenprogramm von Bund und Ländern einen Schwerpunkt auf die Grundschulen und sozial benachteiligte Schulen legt. Das Programm allein ist jedoch nicht ausreichend. Es muss erweitert, verstetigt und noch mehr als bisher auf eine sozial gerechte Mittelverteilung ausgelegt werden“, sagte der stellvertretende GEW-Vorsitzende.

Er bezeichnete es als „erfreulich“, dass das „Wohlbefinden“ in der Untersuchung einen hohen Stellenwert einnimmt. „Wenn es den Lehrkräften nicht gut geht, dann wirkt sich das auch auf den Unterricht und die pädagogische Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen aus. Gewalt und psychosoziale Probleme der Schülerinnen und Schüler können zu einem Kreislauf von pädagogischem Scheitern und Entmutigung führen, der das Lernen blockiert“, erläuterte Keller. Er schlug vor, das Wohlbefinden der Lehrenden und Lernenden als Indikator für Schulqualität einzuführen, der auch im Startchancenprogramm berücksichtigt werden sollte. 

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Keller erneuerte die GEW-Forderung nach einem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bildung und einem Staatsvertrag zur Deckung des Lehrkräftebedarfs. „In Deutschland muss endlich umfassend in Bildung investiert werden, sonst bleibt die Republik eine schulpolitische Dauerbaustelle. Die Aussagen der Lehrkräfte sind Alarmzeichen: 15 Jahre nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention schlägt der Inklusion immer noch viel Skepsis entgegen, angesichts des anstehenden Rechtsanspruchs auf Ganztag sehen die Lehrenden viele Mängel bei den Schulgebäuden, Klassenräumen oder Arbeitsplätzen – und mehr als 20 Jahre nach der ersten Digitalisierungswelle im Schulbereich sieht sich immer noch nur die Hälfte der Lehrkräfte gut auf einen digital gestützten Unterricht vorbereitet“, hob der stellvertretende Vorsitzende hervor.

15-Punkte-Programm

Die GEW beteiligt sich an der Bekämpfung des Lehrkräftemangels, der sozialeren Verteilung der Ressourcen im Bildungssystem sowie der qualitativ hochwertigen Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Förderung an Grundschulen unter anderem mit ihrem „15-Punkte-Programm gegen den Lehrkräftemangel“, einem Gutachten zur Verteilung von Bundes- und Ländermitteln nach Sozialindex sowie den „15 Punkten für einen guten Ganztag“.

Quelle: Pressemitteilung der GEW vom 24.4.2024

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