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Achtung Glosse: Der Mann – eine bedrohte Spezies?

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Wenn eine Spezies in ihrem Bestand bedroht ist, schaffen wir Gesetze zu ihrem Schutz. Wir schaffen für sie Rückzugsmöglichkeiten, manchmal nur Dickichte zur Deckung, manchmal ganze Reservate mit Fluchtmöglichkeiten. Wir erlassen Vorschriften zum Umgang mit dieser bedrohten Art. Kurz: Wir ergreifen Maßnahmen zur Sicherung, Förderung und Ausbreitung ihres Bestandes.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

jetzt ist es mit dem Mann klassischer Bauart (Macho, Chef, Haustyrann usw.) auch schon so weit. Die traditionellen Rückzugsmöglichkeiten wie Vereine für Angelsport, Modelleisenbahnen oder Fußball werden sukzessive von Frauen unterwandert. Deckungsdickichte wie verräucherte Eckkneipen oder Skatstammtische dünnen aus.

Wir sind auch schon dabei, Maßnahmen zu ergreifen und Hilfestellung zu leisten. In manchen Großstädten gibt es Männerhorte, in denen frau ihren Begleiter abgeben kann, wenn sie mal in Ruhe bummeln möchte.

Auch bemühen wir uns um mehr männliche Vorbilder in der schulischen und vorschulischen Erziehung. Sogar die Bundesregierung ist schon tätig geworden und hat in der Gleichstellungsabteilung im Frauenministerium ein eigenes Referat mit dem Ziel eingerichtet, sich um Jungs und Männer zu kümmern und ihrer potentiellen Benachteiligung entgegen zu wirken.

Soweit die bisherige Entwicklung. An dieser Stelle sollten wir uns aber fragen, ob wir diesen klassischen Mann überhaupt noch wollen, geschweige denn brauchen? Natürlich lassen wir eine Spezies nicht allein deshalb aussterben, weil wir momentan von ihrer Nützlichkeit und ihrem Wert nicht überzeugt sind. Aber Tausende von Jahren unter dem Joch der Männer haben uns auch gelehrt, dass dieses Konzept ganz und gar nicht trägt.

Ich erlaube mir daher einen Kompromiss nach Art des Bengalischen Tigers vorzuschlagen. Niemand vermisst ihn wirklich in Indien, wo er nachts um die Dörfer schlich und sich seine Beute holte. Ein paar hundert Exemplare in Zoos mit speziellen Zuchtprogrammen genügen, um ihn auch späteren Generationen vorführen zu können.

Wir Frauen sind ja keine Unmenschen. Aus gutem Grund ist Unmensch ein männlicher Begriff, der sich nicht gendern lässt.

Herzlich,

Ihre Kristin Rose-Möhring

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