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Achtung Satire: Problemlösungsstrategie bei Überlastung

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Dass das Bundesgleichstellungsgesetz auf Überlastung angelegt ist und die Gleichstellungsbeauftragte sich in einem zermürbenden Alltag immer wieder neu alten und eigentlich schon gelösten Problemen stellen muss, sind bekannte Phänomene der Gleichstellungsarbeit.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Als Gleichstellungsbeauftragte einer Behörde können Sie wegen der Vielfältigkeit und Fülle Ihrer gesetzlichen Aufgaben schon rein zeitlich nicht immer alle aufgeworfenen Fragen so angehen und lösen, wie dies wünschenswert wäre. Dazu sehen Sie sich regelmäßig auch noch einer rein quantitativen männlichen Übermacht gegenüber, wobei Männer sich, was Kompetenz und problemorientiertes Arbeiten angeht, ohnehin meist überlegen wähnen. Dagegen kämpfen sie oft wiederholt und doch vergebens an. Frauensolidarität und gute Vernetzung können hilfreiche Partnerinnen sein. Sollte Sie aber doch einmal der Frust ob dieser männlichen Fehleinschätzung überkommen, erzählen Sie einfach einmal folgenden Witz:

Wie viele Fachleute sind in einer Dienststelle nötig für die Lösung eines Gleichstellungsproblems?

Entweder
Vier als Führungskraft erprobte Referatsleiter, von denen einer überprüft, ob das Problem überhaupt gleichstellungsrelevant ist. Ein anderer prüft nach, ob seine Behörde überhaupt zuständig ist, während der Dritte die Korrespondenz mit den Anwälten und sonstigen Gutachtern führt. Der Vierte endlich führt das Problem einer Lösung zu.

Oder
Drei kompetente Referenten, von denen einer das Problem löst, während die anderen beiden darüber diskutieren, ob das Problem überhaupt lösbar ist, ob es sinnvoll ist das Problem zu lösen und wie sich eine Problemlösung wohl im Weiteren auswirken wird.

Oder
Zwei willige Sachbearbeiter, von denen einer das Problem löst und der andere nicht.

Oder
es gibt eine völlig überarbeitete, aber clevere Gleichstellungsbeauftragte, die das Problem dadurch löst, dass sie es an vier Referatsleiter, drei Referenten oder zwei Sachbearbeiter übergibt und so auf ein bereits gelöstes Problem zurückführt.

Wenn dann nur ein Mann darüber lacht oder gar ins Nachdenken kommt, haben Sie für Ihre Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte viel erreicht.

Mit diesen Anregungen verabschiede ich mich für dieses Jahr, danke Ihnen für Ihre Lesetreue und wünsche Ihnen ein frohes Fest und ein guten Rutsch ins neue Jahr, das unter Gleichstellungsgesichtspunkten ein ganz besonderes werden wird.

Herzlich, 

Ihre Kristin Rose-Möhring

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