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Diamond Jubilee: Frauen auf die Throne!

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Im Juni 2012 stand die royale Welt Kopf: Königin Elizabeth II. von England feierte ihr Diamantenes Thronjubiläum. 60 Jahre ist sie das Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs; die/der dienstälteste Monarch/in der Welt. Ein Musterbeispiel für Pflichterfüllung – so rauschen die Blätter. Da kann sich so manch gewählter erster StaatsdienER eine Scheibe abschneiden.

Liebe Leserin, lieber Leser, 

seit Wilhelm dem Eroberer 1066 haben England, Großbritannien bzw. das Vereinigte Königreich Dutzende Könige und einige wenige Königinnen gehabt. Die Epochen prägenden gekrönten Staatsoberhäupter waren – frau wundert’s nicht – fast ausnahmslos Frauen: Elizabeth I, Victoria und derzeit die o.g. Elizabeth II.

Elizabeth I., Tochter des Ehefrauen mordenden Heinrich VIII., herrschte 45 Jahre von 1558 und 1603 und das nach ihr benannte Elisabethanische Zeitalter gilt vor allem kulturell als das goldene Zeitalter Englands.

Victoria saß von 1837 bis 1901 mit 64 Jahren am bisher längsten auf dem britischen Thron. In diesen Jahrzehnten stieg Großbritannien zur Weltmacht auf. Im Lande herrschte zwar reichlich Prüderie, aber immerhin (oder genau deswegen) kämpften Suffragisten und Suffragetten um Teilhabe am politischen und gesellschaftlichen Leben.

Bei Elizabeth II. loben die Medien neben ihrer vorbildlichen Pflichterfüllung ihre Verdienste als Integrationsfigur in einer sich politisch und kulturell massiv verändernden Welt.

Und doch – Ironie der Geschichte – waren/sind alle diese Königinnen historische „Unfälle“, d.h. sie durften nur auf den Thron, weil es keine legitimen männlichen Thronfolger (mehr) gab. Das sollte den Thronfolge-entscheidenden Menschen im Vereinigten Königreich zu denken geben, endlich, endlich die Gleichberechtigung von Frauen in der Thronfolge einzuführen. Überlegungen dazu sind angeblich im Gange.

In den meisten anderen Ländern mit Monarchien ist das schon geschehen und überhaupt – Zufall oder nicht: In der übernächsten Generation werden reihenweise Königinnen die Throne besteigen: Schweden, Norwegen, Niederlande, Belgien, Spanien. Wenn schon andere Instrumente zur Förderung von Frauen in Führungspositionen nicht helfen, werden sie die Quote der weiblichen Staatsoberhäupter in der Welt deutlich erhöhen.

Dem gern bemühten Gottesgnadentum wurde also zumindest mit einer Änderung der Thronfolgegesetze etwas auf die Sprünge geholfen. Das erinnert mich ein wenig an einen meiner Lieblingswitze. Auf die Frage, ob er Gott gesehen habe, antwortet ein amerikanischer Astronaut: „Yes, she’s black“. Hatte sie da ggf. die Hand im Spiel? Oder hat sie – wie wir – etwa andere Probleme?

Herzlich,

Ihre Kristin Rose-Möhring

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