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Emma ist in!

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„Wirklich?“ werden Sie bei dieser Überschrift vielleicht fragen: Emma, die Zeitschrift, Emma wie Emanzipation oder gar Emma, die Emanze, also eine Frau, die sich zur Gleichstellung, zum Feminismus bekennt und sich dafür einsetzt?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

schön wär’s, aber ganz so rosa oder besser lila ist es dann doch nicht. Emma ist das Maskottchen des Fußballclubs Borussia Dortmund und der ist bekanntermaßen Ende April Deutscher Meister geworden. Am letzten Samstag, 14.5.2011 war’s nach Abschluss der Bundesliga-Saison dann offiziell.

Maskottchen Emma ist eine Biene – wegen der Vereinsfarben schwarz-gelb – und damit weiblich: DIE Biene. Zudem fleißig – das tut der Terminkalender der Fußballbiene kund – und auch das spricht für weiblich. Aber die Borussen haben sie zum Mann erklärt und ihr einen Lebenslauf gegeben, der das belegen soll: Größe 2,25 m, Schuhgröße 66 und als Namensgeber Lothar „Emma“ Emmerich, den früheren Borussen- und Nationalmannschaftsspieler (z.B. im legendären Turnier in England 1966), an dessen Leistung sie/er erinnern soll. So weit, so schräg, aber immerhin voll gegendert.

Da halten wir uns aber doch lieber an Karla Kick, das Maskottchen der Frauenfußball-Weltmeisterschaft, die vom 26.6. bis 17.7.2011 in Deutschland ausgetragen wird.
Karla ist eine Katze und eindeutig weiblich. Doch dann fängt das Dilemma, sprich das Klischee, schon an: Als Frau wird Karla natürlich als sehr neugierig beschrieben und ist angeblich, obwohl sie nicht sprechen kann, „sehr wohl in der Lage, sich mit allen Fans auf emotionaler und nonverbaler Ebene auszutauschen“. „Dank ihres warmherzigen und bezaubernden Wesens wird sie ohne Umwege die Herzen aller Menschen erobern und hierdurch in der Lage sein, Fans, Spieler [(!)], Offizielle und auch ganze Familien für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011™ zu begeistern“. Sie ist sich „ihrer großen Verantwortung als Botschafterin [immerhin einmal eine weibliche Endung!] für Deutschland als WM-Gastgeber und seine Bewohner[(!)] bewusst.“ So die offiziellen Angaben, die zudem nicht vergessen, darauf hinzuweisen, dass Frauen auch für Männerträume wie Schönheit und Eleganz stehen sollen, denn last but not least ist Karla Kick „in der Lage, sowohl elegante Posen einzunehmen als auch ausdrucksstarke Bewegungen zu vollführen.“

Besser wäre es vielleicht gewesen, die Leistungen der Fußballfrauen herauszustellen. Sie sind nämlich leistungsstark und erfolgreich, denn sie haben im Gegensatz zu den Männern schon zweimal in Folge die Weltmeisterschaft gewonnen; beim letzten Mal 2007 dank der überragenden Leistung von Torfrau Nadine Angerer sogar ohne ein einziges Gegentor. Das sollen Schweinsteiger, Podolski und Co. ihnen erst mal nachmachen.

Also werden wir „unsere Frauen“ ab dem 26.6.2011 eifrig anfeuern. Viel Spaß!

Herzlich,

Ihre Kristin Rose-Möhring


http://de.fifa.com/womensworldcup/organisation/mascot/index.html

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