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Equal Pay Day 2013 - auf den 21.März vorverlegt!

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Der Equal Pay Day kennzeichnet das Datum, bis zu dem Frauen im Durchschnitt weiterarbeiten müssten, bis sie das Jahreseinkommen ihrer männlichen Kollegen aus dem vergangenen Jahr erzielt hätten. Dieser wird nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes der 21. März 2013 sein, nachdem er noch 2012 auf dem 23. März lag. Das ist eine grundsätzlich positive Entwicklung, aber noch kein Grund zum Jubeln.

Liebe Leserin, lieber Leser,

immer noch verdienen Vollzeit beschäftigte Frauen in Deutschland 21,6% weniger als Männer. Das liegt auch daran, dass sie weniger in Führungspositionen und häufiger in schlecht bezahlten Berufen beschäftigt werden. Aber auch die sogenannte bereinigte Lohnlücke, das heißt, der Entgeltunterschied zwischen Männern und Frauen im gleichen Job bei gleicher Qualifikation liegt noch bei 8%.Weniger Geld für gleiche Leistung nur wegen des Geschlechts! Vergessen wir auch nicht, dass Frauen aufgrund typisch weiblicher Erwerbsbiographien wesentlich weniger Rentenansprüche erwerben. Diese Rentenlücke liegt in Deutschland noch bei 59,6%.

Wirtschaftlich mag Deutschland zurzeit im internationalen Vergleich noch relativ gut dastehen. Im internationalen Gleichstellungsranking, dem Global Gender Gap, gibt es jedoch noch viel Schatten. Nachdem es seit 2006 von Platz 5 stetig nach unten gerutscht ist, hat es sich wegen seiner relativen wirtschaftlichen Stärke seit 3 Jahren auf Platz 13 stabilisiert. Hinter Ländern wie Philippinen und Nicaragua, aber immerhin noch einen Platz vor Lesotho.

Dem Gesamtindex liegen viele Einzelerhebungen zugrunde. So erreicht Deutschland in der Rangfolge „Frauen in der Politik“ mit einer Kanzlerin an der Spitze Platz 15, bei „Frauen in der Wirtschaft“ aber nur Platz 31. Hier nehmen Mongolei, Malawi und Mosambik einstellige Ränge ein. Als geradezu beschämend empfinde ich Rang 83 von 135 Ländern hinsichtlich des Bildungsstandes von Frauen. Auch wenn die Bildungsunterschiede zwischen Männern und Frauen auf der ganzen Welt nur relativ gering sind, ist Platz 83 doch indiskutabel.

Deutschland richtet sich nach früheren Erfolgen bei der Gleichstellung zwischenzeitlich im internationalen im Mittelfeld ein. Es geht nicht voran. Die Gleichstellung ist aus dem Focus der Politik geraten. Anstöße gehen, wenn überhaupt noch, von der Europäischen Union aus. Für die deutsche Politik ist symptomatisch die Lösung von Vereinbarkeitsproblemen durch die gesetzliche Zusicherung von Kita-Plätzen und das gleichzeitige Zahlen von Geldern, wenn solche Plätze nicht in Anspruch genommen werden. Das führt zur Fortschreibung weiterer gebrochener, typisch weiblicher Erwerbsbiographien und zur Zementierung der oben genannten Rentenlücke.

Es muss noch viel geschehen. Gleichstellung muss weiterhin ein wichtiges Thema auf der deutschen Agenda bleiben!

Herzlich,

Ihre Kristin Rose-Möhring

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