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Equal Pay – Equal Pension

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Geld regiert die Welt und Männer verfügen immer noch über die deutlich höheren Einkommen, wie seit langem der Equal Pay Day zeigt, der in diesem Jahr am 23. März 2012 stattfindet. Wegen ihres höheren Einkommens und damit verbunden ihrer größeren Macht und Einflussmöglichkeiten haben Männer in den meisten Bereichen noch immer das Sagen, denn in der Regel setzt sich der Finanzstärkere durch.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

weil das ungerecht ist, bleibt die Forderung nach gleicher Entlohnung für gleiche Arbeit so wichtig. In meinem Tätigkeitsbereich, dem öffentlichen Dienst, scheint das auf den ersten Blick erreicht. A9 ist A9, egal ob Mann oder Frau – fragt sich nur, wer von beiden das Endamt des mittleren Dienstes schneller erreicht und warum. Das gilt noch mehr bei den noch besser bezahlten Positionen, zu denen gläserne Decken, männliche Seilschaften und überkommene Rollenvorstellungen den geschlechtergerechten Zugang versperren.

Das Bundesgleichstellungsgesetz versucht seit zehn Jahren, hier Abhilfe zu schaffen. Es gelingt – aber nur in homöopathischen Dosen, im Schneckentempo und wegen hartnäckigen Widerstandes viel langsamer als erhofft und wünschenswert. Außerhalb des öffentlichen Dienstes sieht es noch viel schlimmer aus. Ein bundesweit geltendes Gleichstellungsgesetz fehlt ohnehin noch immer (siehe „Gleiches Recht für alle Gleichstellungsbeauftragten“ vom 21.9.2009).

Richtig katastrophal wird es bei Betrachtung der Lebenseinkünfte. Für viele Frauen addieren sich die oben genannten Gründe wie schlechtere Bezahlung im Job, weniger Zugang zu den besser bezahlten Positionen, geringere Erwerbszeiten durch mehr Familienpflichten und die sich aus all dem ergebende geringere Alterssicherung zu einem gewaltigen Berg finanzieller Ungerechtigkeit.

Aus einer vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegebenen Studie (Gender Pension Gap* ) ergibt sich derzeit eine um 42% niedrigere Alterssicherung von Frauen gegenüber Männern in Deutschland. Das ist erschreckend!

Geld ist nicht alles. Aber eine faire und gerechte Einkommensverteilung ist eine unverzichtbare Grundlage für das (Fern-)Ziel Gleichstellung. Die Schieflage bei der Einkommensverteilung schafft wirtschaftliche Abhängigkeit und ist ein wesentlicher Hemmschuh auf dem Weg zur tatsächlichen Umsetzung der Gleichstellung, auch der Gleichstellung in den Köpfen. Daher: Frauen und Männer sind gleichberechtigt, auch wirtschaftlich.

Lassen wir uns nicht vorwerfen, es ginge den Frauen bei der Gleichstellung nur ums Geld. Wäre das Geld oder das Einkommen nicht so wichtig, würden sich die Männer nicht so heftig an ihre Pfründe klammern.

Herzlich,

Ihre Kristin Rose-Möhring


* Broschüre „Gender Pension Gap – Entwicklung eines Indikators für faire Einkommensperspektiven von Frauen und Männern“, BMFSFJ, Dezember 2011

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