Familienzeit - Urlaubszeit hat begonnen - Gleich und nicht mehr gleichwertig!
Liebe Leserin, lieber Leser, alle die meinen Blog verfolgen/mitlesen!
Sind Sie/Seid ihr in Planungen für einen Urlaub? Es muss nicht der lange Sommerurlaub sein. Mein Vorschlag, eine Fahrt in ein Bundesland, das FrauenOrte hat. Ja richtig gelesen. Ich erinnere mal an das Jahr 2007 – das Jahr der Gleichstellung in Europa. Es gab Leuchtturmprojekte, denn nicht für alle Ideen reichte das Geld damals. Niedersachsen wurde ein Leuchtturm mit dem Projekt „FrauenOrt“. Der erste Frauenort war Verden mit Anita Augsburg. Es folgten viele andere und wir finden weitere. Es ist spannend, wo Frauen überall mitgemischt haben. Inzwischen gibt es das Projekt in Mecklenburg-Vorpommern, in Brandenburg und in Planung gerade in NRW.
Warum Urlaub und FrauenOrt? Ich war vor kurzem in Brandenburg und wieder fielen mir beim Radeln immer wieder die Schilder mit den FrauenOrten auf: Namen, was sie ausgezeichnet hat oder auszeichnet, wo sie gewirkt haben, wie z.B. in Geltow am Schwielowsee - Caputh - …. Kurzvorstellung 2er Frauen:
Marie Goslich: Fotografin, Journalistin, Malerin. Auch bekannt unter Marie Kuhls oder Marie Kuhls-Goslich. Eine der ersten Frauen, die in Deutschland selbst mit einer Plattenkamera durch die Gegend zog, um ihre Artikel zu bebildern. Fotografieren lernte sie beim Berliner Lette-Verein, der die Erwerbstätigkeit von Frauen förderte. Sie schrieb zu politischen Themen und Ratgeberkolumnen für Hausfrauen. Artikel zu Sport und „Körperkultur“. Mit 78 Jahren wurde sie in die Landesirrenanstalt Brandenburg-Garden eingewiesen, es wird vermutet aufgrund einer Demenz-Erkrankung.
Und der Ort, wo ich sie gefunden habe: Baumgartenbrück 4-5, Geltow.
Clara von Simson: Physikerin, Chemikerin und Professorin (1897 - 1983). Auch Abgeordnete (FDP) und Stiftungsvorsitzende (Friedrich Naumann-Stiftung). Sie engagierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für den Frieden, gegen Atomkraft UND für Mädchen in MINT-Berufen. Sie finden wir in Caputh im Haus „Seehof“. Sie traf in ihrer Zeit als Assistentin am Physikalisch-Chemischen Institut in Berlin Albert Einstein und Max Planck und natürlich Ilse Meitner. Sie war die erste Frau, die sich an der TU Berlin in Physik habilitierte, nach einem Forschungsaufenthalt in Oxford (wo sie sich wohl deutlich wohler gefühlt haben soll als in Berlin). Mit der Patentanwältin und Physikerin Freda Wuesthoff arbeitet sie zusammen in der Anti-Atom- und Friedensarbeit. 1952 wurde sie die Vorsitzende des Lette-Vereins (s.o.).
Gefunden: Schwielowstraße 72, Caputh.
Und es gibt viele weitere Frauen, siehe unter www.frauenorte-brandenburg.de
Und wenn ich schon ein bisschen durch die Gegend radele, auch ab und an verweile, dann betreibe ich meine Väter- oder Eltern-Studien weiter. Und da ist mir aufgefallen, dass Mütter und Väter den Wagen, in dem sich das Kind befindet, auf verschiedene Art vor sich her bewegen. Mütter haben mehrheitlich beide Hände am Lenker und das Handy wie eine Kette am Hals baumeln. Die Väter haben überproportional nur 1 Hand am Lenker. Bei beiden findet sich häufiger ein Getränkehalter, natürlich mit etwas To Go oder eine dieser vielen inzwischen erhältlichen Getränkeflaschen. Meine Beobachtungen ergänzen sich mit einer Studie, die ungefähr 10 Jahre alt ist und erläuterte, wie sich Kinderwagen etc. verändert haben, seitdem mehr Väter diese schieben. Ein Beispiel, an das ich mich erinnere: der sich verkleinerte Wendekreis dieser Gefährte! Wichtig gerade in Großstädten mit Straßenbahn, U-Bahn etc. Diese technischen Innovationen tun sicher den Eltern unabhängig vom Geschlecht gut.
Es gibt noch weitere aktuelle Untersuchungen zu Eltern werden in Deutschland. Ergebnis ist u.a., dass Frauen sich in der Lage der künftigen Elternschaft anders äußern als es die befragten Männer tun. Tendenz Mann: Kind ja. Tendenz Frau: Kind und wie sieht es mit der Vereinbarkeit aus?
Ein Blick in die „Vermächtnis-Studie“,* WZB, Leitung Präsidentin Jutta Allmendinger
* von 2015, wiederholt 2018, 2020 und 2023
Fazit: Der Auftrag an Politik und Wirtschaft lautet, Macht (endlich) eine Väterpolitik.
Aus aller Welt
So, nun bekommen endlich Frauen und Männer auch das gleiche Bundesverdienstkreuz! Die weibliche Version war bisher nämlich kleiner als die männliche Version. Ein Schritt. Ein anderer Schritt: die geschlechterparitätische Besetzung der Vorschlagslisten und eine geschlechterparitätische Verleihung. Frauen, die es zu tragen, verdient haben, gibt es genug.
Mit feministischen und sonnigen Grüßen
Ute Wellner
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