Frauen-WM und IMA
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
am kommenden Sonntag, 26. Juni 2011, beginnt in Deutschland die Fußball-WM der Frauen. Wir alle hoffen, dass die Frauen ihre Erfolge von 2007 und 2003 wiederholen können und zum dritten Mal in Folge Weltmeisterinnen werden.
Auf den 26. Juni schauen auch wir Gleichstellungsbeauftragten der Bundesministerien und Verwaltungen der Verfassungsorgane mit einem gewissen Stolz. Denn auf den Tag vor 20 Jahren wurde der „Interministerielle Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten der obersten Bundesbehörden“ (IMA) gegründet.
Was diese Termine gemeinsam haben? Auf den ersten Blick nicht sehr viel; Sport und Politik liegen oft meilenweit auseinander. Auf den zweiten Blick aber mach(t)en sich Frauen auf, um gemeinsam ihre Ziele zu verwirklichen: Die Fußballfrauen wollen Weltmeisterinnen werden; die Gleichstellungsbeauftragten wollen die Gleichstellung von Frauen mit Männern dort gemeinsam durchsetzen, wo ressortübergreifende Initiativen und Strategien erforderlich sind. In beiden Fällen macht das Team und die Gemeinsamkeit sie stark und jede Frau bringt bei aller Unterschiedlichkeit ihre Stärken ein. Wenn wir es schaffen, uns zu vernetzen und unsere Einzelkämpferinnen-Stärken aus dem Behördenalltag für die gemeinsame Sache zusammenzubringen, kann auch Gleichstellung eine Team“sport“art sein.
Gemeinsam ist den Terminen am 26.6.2011 hoffentlich auch ein Name: Angela Merkel. Sie war 1991 Bundesfrauenministerin und hatte nicht nur die Idee zur Bildung des IMA*, sondern hob ihn in der Gründungssitzung persönlich mit aus der Taufe. Und als Bundeskanzlerin und bekennende „Tifosa“ wird sie hoffentlich das Eröffnungsspiel in Berlin am kommenden Sonntag gegen die Fußballerinnen aus Kanada live mitverfolgen und die deutschen Frauen gemeinsam mit den ca. 70.000 weiblichen und männlichen Fans motivieren und anfeuern. Schließlich hatte sie unseren „Sommermärchen-Jungs“ schon in ihrer Neujahrsansprache für 2006 mit auf den Weg gegeben „Natürlich drücken wir unserer Mannschaft die Daumen, und ich glaube, die Chancen sind gar nicht schlecht. Die Frauenfußball-Nationalmannschaft ist ja schon Fußballweltmeister, und ich sehe keinen Grund, warum Männer nicht das Gleiche leisten können wie Frauen.“
Die Männer wurden dann Dritte. Das können unsere Frauen hoffentlich besser. Und wir „IMAs“ fiebern bis zum Endspiel am 17. Juli sicher mit und freuen uns darüber, was vereinte Frauenpower so alles auf den Weg bringen kann.
Herzlich,
Ihre Kristin Rose-Möhring
* Während ihrer Amtszeit wurde die „Richtlinie für die berufliche Förderung von Frauen“ von 1986 evaluiert und enthielt als Schlussfolgerung u.a. eine Empfehlung zur Gründung eines „Interministeriellen Arbeitskreises der Frauenbeauftragten der obersten Bundesbehörden“, um den noch nicht befriedigenden Stand der Umsetzung der Frauenfördermaßnahmen voranzutreiben.
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