Frauenliteratur, „Martha’s Kinder“ und Buchpatinnen
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit einer Führung durch die prachtvollen Räumlichkeiten der Österreichischen Nationalbibliothek (ONB) in der Wiener Hofburg am Heldenplatz – leider gab oder gibt es wohl keine Heldinnen - und durch die aktuelle Ausstellung „An meine Völker“ zum 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges 1914, die u.a. auch die Rolle der Frauen in den Kriegsjahren beleuchtete, wurden die österreichischen Gleichbehandlungsbeauftragten und die deutschen Gleichstellungsbeauftragten eingestimmt auf die Schätze dieser beeindruckenden Sammlungen.
Eines der weiteren Highlights war die Präsentation der Informations- und Dokumentationseinrichtung Ariadne in der Österreichischen Nationalbibliothek, einer 1992, d.h. zu Zeiten der legendären Frauenministerin Johanna Dohnal1 gegründeten frauenspezifischen Servicestelle, in der die aktuelle interdisziplinäre Forschungsliteratur wie Biografien, Bibliografien, Grundsatzliteratur, feministische Zeitschriften etc. gesammelt, digitalisiert und verfügbar gemacht und in einer Datenbank dokumentiert wird2. Hier betreute uns die Ariadne-Mitarbeiterin Christa Bittermann-Wille, die auch Gleichbehandlungsbeauftragte der ONB ist. Sie gab uns eine beeindruckende Einführung in den umfassenden Bestand, die Arbeitsweise und die Suchmöglichkeiten der Datenbank.
Höhepunkt dieses Besuchs der Nationalbibliothek war die von uns Gleichbehandlungs-/Gleichstellungsbeauftragten aus Österreich und Deutschland gemeinsam übernommene Patenschaft für das Buch „Martha‘s Kinder“ von Bertha von Suttner, der Fortsetzung des weltbekannten Antikriegsromans „Die Waffen nieder!“ Wir hatten uns gemeinsam für diesen Titel entschieden, da er besonders gut zur 100. Wiederkehr des Todesjahres der Autorin3, dem Jahr des Kriegsbeginns und mit seiner pazifistischen Botschaft in die Zeiten großer Umstürze und drohender Kriegsgefahren in der Ukraine passt.
Die für die Patenschaft geleistete Spende wird für Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten an Büchern im Bestand der ONB verwendet und dient damit der Erhaltung des literarischen Erbes Österreichs4. Zum Beweis unserer Patenschaft wurde in der Ausgabe von „Martha‘s Kinder“ von 1918 ein Exlibris angebracht, in dem wir als Patinnen vermerkt sind. Zudem erhielten wir eine Urkunde zur Bestätigung für uns mit dem Dank der ONB-GeneraldirektorIN (!!) Dr. Johanna Rachinger. Ein stolzer Moment für uns alle!
Herzlich
Kristin Rose-Möhring
1 Siehe Blog „Schwester von gestern (9) – Johanna Dohnal“ vom 2.6.2014
2 http://www.onb.ac.at/bibliothek/ariadne.htm; der historische Bestand wird ebenfalls in einem eigenen Online-Portal aufgearbeitet und viele Werke sind bereits digitalisiert und damit leicht verfügbar.
3 Siehe Blog „Schwestern von gestern (6) – Bertha von Suttner“ vom 22.7.2013
4 http://www.onb.ac.at/about/buchpatenschaften.htm
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