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Gender Studies (II)

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Wie Gender Mainstreaming davon ausgeht, dass es keine geschlechterneutrale Wirklichkeit gibt, ist es ein Postulat der Gender Studies, dass die gegenwärtigen Geschlechterverhältnisse weder naturgegeben noch unveränderlich sind. In ihrer „Einführung in die Gender Studies“ bezeichnet Franziska Schößler Analyse und Kritik der asymmetrischen Geschlechterverhältnisse als Aufgabe und Zweck des Fachgebiets.

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

welche Bedeutungen und Vorstellungen von männlich und weiblich bestehen bei uns und was steckt jeweils dahinter? Welche Fragen ergeben sich daraus? Zum Beispiel:

  • Welche Geschlechterzuweisungen erfolgen durch Kultur und Gesellschaft?
  • Welche Machtverhältnisse gehen daraus hervor?
  • Welche sozialen Stellungen der Gesellschaft existieren?
  • Welche daraus resultierenden Ungleichheiten in der Gesellschaft gehen darauf zurück?
  • Wie und durch was werden Geschlechterunterschiede erzeugt?
  • Wie wird Geschlecht in den verschiedenen Medien präsentiert?

Diesen und vielen anderen Fragen gehen die Gender Studies nach. Pädagogik und Arbeitsumfeld sind weitere umfangreiche Forschungsgebiete. Aber auch Naturwissenschaften und Technik werden erforscht.

So gibt es ein verbreitetes Vorurteil, dass Frauen beispielsweise die komplizierten Endgeräte moderner Unterhaltungselektronik weniger effektiv bedienen können als Männer. Oder ist das vielleicht gar kein Vorurteil? Wahrscheinlich lässt es sich sogar als Tatsache empirisch beweisen. Das wird gerade im Rahmen von Gender Studies untersucht. Dabei sieht es so aus, dass diese Geräte von Männern für Männer geplant und konstruiert werden.

Ist es aber nicht einfach so, dass diese Geräte und auch die dazu gehörenden Bedienungsanleitungen für Frauen suboptimal gestaltet sind? Hat mann einfach vergessen, den Prozess so zu gestalten, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern effektiv verwirklicht wird (siehe im Blog-Beitrag „Gender Studies I“ die Definition des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu Gender Mainstreaming)?

Ich bemühe einmal ein anderes Klischee: Frauen stricken seit Urzeiten Pullover. Sie kommen mit der Bedienung gut zurecht. Sie fassen ihn, die Hände über Kreuz, am Bund und streifen ihn problemlos über den Kopf. Männer aber greifen mit parallelen Händen in den Nacken, zerren und ziehen mit Gewalt, um sich des Teils unter großen Mühen und äußerster Materialbeanspruchung zu entledigen (kleiner Exkurs: An dieser Stelle allerdings brauchen wir keine Gender Studies. Die problembewusste Frau hat für diesen Mann längst die Weste erfunden.).

Mehr zu Gender Studies in der nächsten Woche.

Herzlich,

Ihre Kristin Rose-Möhring

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