Hexenpolitik?
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mal ganz abgesehen davon, dass für Jahre und Jahrzehnte, um nicht zu sagen Jahrhunderte in den Verwaltungen rein männliche Seilschaften dominierten bzw. dominieren, ist gezielte Interessenvertretung nur ein kleiner Teil des Alltags einer Gleichstellungsbeauftragten.
Wünschenswert wäre es, wenn sich die männlichen Beschäftigten mit den Argumenten der Gleichstellungsbeauftragten auseinandersetzen würden, zumal wenn sie sie schon mundgerecht in einem Infoblatt serviert bekommen. Verteufeln ist leicht – und ignorant zudem.
Diskutieren ist da schon schwieriger, denn dafür muss „man“ erst einmal nachdenken, einen Standpunkt entwickeln, sich aus der Deckung wagen und sich dann mit der anderen Seite auseinandersetzen. Also quasi den Alltag der Gleichstellungsbeauftragten nachleben, denn das leisten wir täglich – und überwiegend alleine.
Da lob ich mir doch den Mann, der „seiner“ Gleichstellungsbeauftragten eine Mail schrieb mit dem Betreff „Wo es wirklich noch was zu tun gibt“. Dabei meinte er, in seiner Behörde könne die Gleichstellungsbeauftragte einen faulen Lenz schieben, da gleichstellungsmäßig dort bereits alles okay sei.
Er hat sich zumindest auf die Auseinandersetzung eingelassen bzw. sie – wenn auch vielleicht mit anderer Absicht – selbst gesucht. Natürlich war die bewusste Gleichstellungsbeauftragte in der Lage, ihn ins Bild der immer noch notwendigen Frauenförderung zu setzen und ihm die Feinheiten mittelbarer und unmittelbarer Diskriminierung auch in der eigenen Dienststelle zu erläutern.
„Frau“ kann nur hoffen, dass solche Diskussionen auch Früchte tragen und nachfolgende „Hexenpost“ mit etwas offenerem Herzen gelesen wird.
Stellt euch, liebe Männer, einfach vor, die Geschichte wäre umgekehrt verlaufen ….
Herzlich,
Ihre Kristin Rose-Möhring
|
Folgen Sie uns auch auf Twitter! |

