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Ich hatte einen Traum – Achtung Satire

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„I have a dream” – mit diesem inzwischen historischen Satz begann Martin Luther King am 28. August 1963, fast auf den Tag genau vor 50 Jahren, seine Rede in Washington D.C. : Er sagte unter anderem: „Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages diese Nation erheben und die wahre Bedeutung ihrer Überzeugung ausleben wird: Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: Alle Menschen sind gleich erschaffen“.

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich dachte lange nach über diesen Satz „Alle Menschen sind gleich erschaffen“2und geriet ins Träumen.

Ich träumte, dass auch in unserem Land alle Menschen gleich sind, d.h. dass alle die gleichen Chancen haben.

Ich träumte, dass wir keine nervenaufreibenden Ideologie-Schlachten mehr schlagen um sogenannte Wahlfreiheit zwischen Beruf und Familie, „Rabenmütter“, „Karrierezicken“, Hausfrauenehe und „Latte-Macchiato-Mütter“.

Ich träumte, dass alle Eltern mit kleinen Kindern auf dem Arbeitsmarkt gleich verdienen, dass es keinen Gender Pay Gap und keinen Gender Pension Gap zu Lasten der Frauen gibt, dass sie in dem von ihnen gewünschten (Teilzeit-)Umfang arbeiten können, dass sie ihre Kinder so betreuen (lassen) können, wie sie es wollen.

Ich träumte, dass sich alle politischen Parteien der Gleichstellung von Frauen mit Männern verpflichtet fühlten und dass sich männliche Politiker wie in Skandinavien offen als Feministen bezeichneten, ohne dass dies irgendjeMANdem auch nur eine spitze Bemerkung wert wäre.

Ich träumte, dass die Bundesregierung einen Kabinettbeschluss gefasst und alle Führungspositionen ohne Parteibuchideologie und „Nasenfaktor“ gleichgewichtig und qualifikationsgerecht mit Frauen und Männern besetzt hätte.

Ich träumte, dass wir eine Quote für alle Bereiche des Berufslebens gehabt hätten, dass Frauen 50 % aller Positionen eingenommen hatten und wir die Quote abschaffen konnten, weil das Einstellen, Beschäftigen und Befördern von Männern und Frauen nach den gleichen Leistungskriterien selbstverständlich geworden war.

Ich träumte, dass Menschen, die Gleichberechtigung und Gleichstellung in den letzten 30, 40, 50 Jahren durchgesetzt hatten, öffentliche Anerkennung erfuhren.

Ich träumte, dass in Berlin vor dem Amt der Bundespräsidentin ein Denkmal für die unbekannte Gleichstellungsbeauftragte aufgestellt worden war ….

Und dann bin ich aufgewacht….

Aber ich weiß, alle vier Jahre haben wir eine Chance und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Mit träumerisch-realistischen Grüßen

Ihre Kristin Rose-Möhring


1 Mehr als 250.000 Menschen waren zum Lincoln Memorial marschiert, um für die Rechte von weißen und afroamerikanischen Bürger/inne/n sowie für Freiheit und Gleichheit zu demonstrieren. King stellte in seiner Rede den „American Dream“ in Frage, demzufolge alle Amerikaner/innen mit Leistung und Selbstvertrauen alles erreichen können, was sie sich wünschen. Dieser Traum war für viele, insbesondere die schwarze Bevölkerung längst geplatzt.
2 Siehe Blogbeitrag vom 26.9.2011 „Menschenrechte – Frauenrechte“ über Olympe de Gouges, http://www.rehmnetz.de/Personal/Gleichstellungsrecht/Gleichstellung-BLOG/Menschenrechte---Frauenrechte-5887.html  die bereits 1791 sagte: „"Die Frau wird frei geboren und bleibt dem Manne gleich in allen Rechten."

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