Karrierebremse Selbstzweifel
Liebe Leserin, lieber Leser,
das gilt auch für beruflich erfolgreiche Frauen. Sie fragen sich häufiger als Männer, ob sie den Job gut oder zumindest gut genug machen oder ob es nicht doch noch besser ginge.
Männer dagegen erledigen den Job und sehen auf all die anderen, die diese Position nicht erreicht haben oder vergleichbare Aufgaben ähnlich erledigen. Sie halten sich schon allein deshalb für gut und am richtigen Platz.
Frauen hingegen neigen dazu, sich zu fragen, was sie anders und besser machen könnten und vor allem, wie andere sie und ihre Arbeit wohl einschätzen.
In einer entsprechenden Studie schätzten Männer sich umso besser ein, je besser sie im Vergleich zu anderen auch waren. Sie waren hinsichtlich der Wahrnehmung der eigenen Einreihung realistisch.
Frauen fehlte diese Fähigkeit. Sie haben sich selbst unterbewertet.
Frauen sind auch viel abhängiger von der Rückmeldung durch andere als das männliche Geschlecht. Sie neigen dazu, sich selbst schlecht zu reden. Sie haben einen viel stärkeren Hang zum Perfektionismus und wenn es beruflich einmal wirklich ganz toll läuft, so lässt ihnen ihr Selbstzweifel-Gen immer noch genügend Spielraum, sich zu fragen, was sie privat oder familiär besser machen könnten.
Diese Neigung zu Selbstzweifeln arbeitet Hand in Hand mit der weiblichen Abhängigkeit von positiven Rückmeldungen durch andere. Sie kann Frauen sogar daran hindern, den nächsten Karriereschritt zu tun, weil sie Angst haben, die bisherige Gruppe von Kollegen und Kolleginnen mit den wichtigen Rückmeldungen nähme es negativ auf, wenn sie als einzige aufsteigt.
Männern sind solche Gefühle eher fremd.
Diese Unterschiede in der Selbstwahrnehmung der Geschlechter sind zum Teil angeboren und zum Teil in jungen Jahren erlernt. Sie lassen sich daher nur schwer und auch nur teilweise durch Training verändern. Daher muss frau lernen, damit zu leben und damit bewusst umzugehen. Es gibt schließlich auch eine positive Seite.
Die Fähigkeit, sich und eigene Entscheidungen immer wieder zu hinterfragen, lässt Raum für Fehlerkorrekturen und zur Wahrnehmung anderer Meinungen. Bedenken und andere Stimmen im Team und von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen werden so früher wahr und auch ernster genommen.
Männer dagegen glauben, sich keine Fehler leisten oder zugeben zu können. Selbstzweifel hier und da führen jedoch oft zu besseren Ergebnissen als übertriebenes Selbstbewusstsein. Nichts ist schlimmer als die Selbstüberschätzung derer, die die Dinge letztlich doch nicht auf die Reihe bekommen, weil das angeborene oder antrainierte Ego im Weg steht.
Also lasst uns Frauen mit unseren Selbstzweifeln bewusst umgehen und so die besseren Ergebnisse erzielen!
Mit überzeugten Grüßen
Ihre Kristin Rose-Möhring
|
Folgen Sie uns auch auf Twitter! |

