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Plasberg im März, Plasberg im Herbst – nix dazu gelernt!

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Zweimal in diesem Jahr quälte Frank Plasberg sich und uns durch eine Gendersendung. Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft? Oh nein! Wenn Herausforderung auf Unfähigkeit trifft! Mein Fazit: Er kann’s nicht.

Liebe Leserin, lieber Leser,

die unterirdische Sendung vom März lassen wir hier außer Betracht. Viel ist dazu gesagt und geschrieben worden. Da der Sturm der Empörung so riesig war, wurde der in diesem Thema völlig unbeleckte, uneinsichtige und offensichtlich lernresistente Moderator zu einer Zweitauflage verdonnert, mit der er uns am 7. September beglückte. Auch das – nach der Herausnahme der Erstausgabe aus der Mediathek – eine Fehlentscheidung.

Wer von uns,  die sich gegen die Unsachlich- und Unfähigkeiten der Erstsendung gewehrt hatten, wollte sich erneut einen Macho-Politiker und eine Schauspielerin ansehen, die bestenfalls ihre Unbedarftheit verteidigen konnte? Beide waren vermutlich nur in der Sendung, weil es mit den Karrieren gerade mal ein bisschen hapert. Und die „GenderGaga“-Autorin hatte als sogenannte Expertin auch beim zweiten Mal nicht sehr viel mehr zu bieten als mit vor negativem Übereifer sich fast überschlagender Stimme Polemik an Mann und Frau zu bringen.

Interessant hätte es werden können, als sie empört zu dem Schluss kam, dass Kern der Gender-Debatte die „ständig gekränkten Minderheiten“ seien und die Mitdiskutantin Anne Wizorek (#aufschrei und Autorin des Buches „Weil ein Aufschrei nicht reicht“) sofort einhakte mit: “Was für eine Gesellschaft sind wir denn, wenn uns Minderheiten egal sind?“
Das aber griff der eigentlich als alert geltende Moderator nicht auf, sondern ließ die Diskussion dahindilettieren oder brachte einen der oft mehr als suboptimalen Einspielfilmchen, die Diskussionen so „angenehm“ unterbrechen.

Fazit siehe oben – er kann’s nicht – und sein Redaktionsteam offensichtlich auch nicht. Wo waren die echten Gender-Expert/inn/en und die im März so geschmähten Gender-Studies-Professor/inn/en? Wo waren die Mitarbeiter/innen in Genderkompetenzzentren oder hochrangige Sachverständige wie z.B. die derzeitige Verfassungsrichterin Prof. Dr. Susanne Baer? Wo waren Vertreterinnen Österreichs, die Gender Mainstreaming und Gender Budgeting laut Verfassungsauftrag in der Bundesregierung vorantreiben und längst weiter sind als wir hier?
Weit und breit keine Spur. Da verwahrte sich Plasberg beleidigt dagegen, dass „Hart aber fair“ eine Unterhaltungssendung sei. Genau das aber ist sie, wenn sie sich auf diesem Niveau an ernsthaften Themen versucht.

Kasperl-Theater mit Politikanspruch wirkt lächerlich. Und das kann dieses Thema wirklich nicht vertragen. Wir brauchen ein Forum, das sich im Fernsehen ernsthaft mit diesen Fragen auseinandersetzt. Aber dann bitte nicht mit Plasberg, sondern mit Menschen, die es können.

Mit herausfordernden Grüßen

Ihre Kristin Rose-Möhring

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