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Sandwich-Befindlichkeit

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„Sandwich-Position“ ist in Psychologie- und Management-Sprache ein inzwischen sehr gängiger Begriff. Er bezeichnet die Person in der Mitte einer mehrstufigen Konstruktion. Das Sandwich-Kind ist das mittlere in der Kinderfolge, das im Gegenzug zu ältesten oder jüngsten Kindern keine klar abgesteckte Rolle hat und sie sich selbst definieren muss.

Sandwich-Manager/innen sind einerseits Führungspersonen für die ihnen unterstellten Beschäftigten und müssen sich andererseits „nach oben“ gegenüber ihren Führungskräften beweisen und verantworten.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

so betrachtet schießen bei den „Sandwiches“ eigentlichen wir Gleichstellungsbeauftragte den Vogel ab. Denn unsere Sandwich-Lage ist nicht nur ein-, sondern mehrdimensional.

  • Wir stehen bei allem, was wir tun und wollen, zwischen Verwaltung und Personalrat.

  • Wir sind „Sachwalterinnen“ des Bundesgleichstellungsgesetzes und gleichzeitig Beraterinnen für Frauen, Vertreterinnen ihrer Interessen und Unterstützerinnen ihres Fortkommens (siehe den Blog-Beitrag Interessenvertreterin oder Vertreterin der Interessen vom 12.4.2010).

  • Wir stehen zwischen den Interessen der weiblichen Teilzeitkräfte und kämpfen gegen deren Benachteiligung und dürfen gleichzeitig die berechtigten Vereinbarkeits- und Karrierewünsche der Vollzeitfrauen mit Familie nicht vernachlässigen.

  • Und last but not least sehen wir unter Umständen Benachteiligungen bei männlichen Teilzeitkräften, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch für sich leben wollen, und Frauen, die z. B. in Führungspositionen streben, wo sie derzeit noch zu gering vertreten sind.

Das alles gepaart mit dem ewigen (sprachlichen) Missverständnis, dass eine Gleichstellungsbeauftragte sich angeblich auch um die Gleichstellung von Männern kümmern muss, wenn diese mal ins Hintertreffen geraten (muss sie nicht!), bringt uns Gleichstellungsbeauftragte in eine Sandwich-Position hoch 4.

Sandwich-Manager/innen wird in dieser Situation zu Selbstmarketing geraten, denn sie müssen übertriebene Erwartungen und Fehler von beiden Seiten ausgleichen. Und auch ich denke, wir müssen schon sehr kompetent sein, um nicht von einer Falle in die nächste zu tappen. Dass das den meisten von uns gelingt, zeigt, wie gewieft, gewitzt und klug wir unseren Job machen. Da ist ein wenig Anerkennung schon angebracht und wenn uns niemand lobt, machen wir es selbst – das ist dann auch Selbstmarketing.

Liebe Mitstreiterinnen,

klopfen wir uns auf die Schultern und backen ein Allgemeinplätzchen: Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommst du ohne ihr! Besser werden können wir alle, aber wir sind schon ziemlich gut!

Herzlich, 

Ihre Kristin Rose-Möhring

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