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Teile und herrsche?

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Die Konkurrenz zwischen Frauen und Männern ist schon lange nicht mehr die klassische Gefechtslinie im Streit um die Gleichstellung, in der die Frauen von der Frauenbewegung („Frauen nach vorn“) und die Männer vom Patriarchat („Das war schon immer so. Wo kämen wir hin, wenn wir etwas ändern würden.“) unterstützt wurden. Heute verlaufen die Linien anders und doch schauen Frauen oft auch hier wieder in die Röhre.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in männlichen Systemen wie Verwaltung (oder Kirche und Militär) richten sich Frauen ein und arrangieren sich: Sie folgen den Regeln und der Hierarchie, die sie vorfinden, und werden „systemsozialisiert“.

Wer Karriere machen will, muss sich nach den internen Gepflogenheiten richten: Verbindungen und Kontakte pflegen, in Hierarchien denken und sie nicht in Frage stellen, vorsichtig mit der eigenen Meinung umgehen, Alpha-Tiere akzeptieren, vor allem aber jede Aufgabe auch ohne Zuständigkeit übernehmen, fleißig sein, Überstunden machen, d.h. Präsenz zeigen, verfügbar sein.

Wer das nicht kann, bleibt auf der (Karriere)Strecke. Und das sind z.B. Beschäftigte mit aktiv wahrgenommenen Familienpflichten, d.h. in der Regel – aber nicht nur – Frauen.

Beschäftigte ohne aktiv wahrgenommene Familienpflichten – Männer wie Frauen – gehen ihren Weg und so verlaufen die Linien manchmal zwischen den Gruppen mit und ohne Kinder, mit und ohne Pflegeaufgaben (daher auch die Zuständigkeit der Gleichstellungsbeauftragten für alle Beschäftigten mit Familienpflichten). Da können kinderlose Karrierefrauen auch schon mal gnadenlos sein zu Familienmüttern, junge Dynamikerinnen mit Ellenbogen kämpfen gegen erfahrene Kolleginnen mittleren Alters.

Doch: Vorsicht Falle! Denn wer lacht sich wohl ins Fäustchen, wenn Frau mit Frau ringt? Genau, die männlichen Kollegen – mit oder ohne Kinder!

Herzlich,

Ihre Kristin Rose-Möhring

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