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Tarifverhandlungen für Ärzte erneut vertagt

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Ohne greifbare Fortschritte ist am 15.1.2015 die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 52.500 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken zu Ende gegangen.

Hier die Stellungnahmen der Tarifvertragsparteien:


Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA):

In der Tarifrunde für die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern haben sich VKA und Marburger Bund bei ihren Gesprächen am 15.1.2015 in Düsseldorf nicht angenähert.

„Ziel der VKA ist es, dass die Ärztegehälter weiterhin attraktiv bleiben. Das schließt eine maßvolle Lohnentwicklung ein. Erhöhungen, wie sie der Marburger Bund fordert, sind allerdings vollkommen unrealistisch“, so der Verhandlungsführer der VKA, Joachim Finklenburg. „Der Marburger Bund fordert überproportional hohe Gehaltssteigerungen. Gleichzeitig belässt uns die gesetzliche Krankenhausfinanzierung kaum Spielräume. Das passt nicht zusammen.“

Die Forderungen des Marburger Bund summieren sich auf ein Kostenvolumen von insgesamt neun Prozent für zwölf Monate (5,4 Prozent mehr Gehalt sowie zusätzlich Steigerungen bei der Bereitschaftsdienstbezahlung um durchschnittlich 34 Prozent).

Die geforderte massive Verteuerung und Kürzung beim Bereitschaftsdienst lehnen die Arbeitgeber ab. „Wir haben bislang in jeder Tarifrunde mit dem Marburger Bund die Tarifregeln zum Bereitschaftsdienst diskutiert und immer wieder Änderungen vereinbart“, so VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann. „Wir fordern den Marburger Bund auf, zu den gemeinsam getroffenen Regelungen zu stehen und die Krankenhäuser und die Ärzte nicht wieder zur Neuorganisation zu zwingen. Familienfreundliche Arbeitszeitenmodelle werden auf Grundlage des geltenden Tarifrechts in den Krankenhäusern schon jetzt umgesetzt.“

Die Tarifverhandlungen werden am 3. Februar 2015 fortgesetzt. Der Termin ist für zwei Tage angesetzt.

Quelle: Pressemitteilung der VKA vom 15.1.2015


Marburger Bund:

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ließ keine Bereitschaft erkennen, die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern zu verbessern. So lehnt die VKA die vom Marburger Bund geforderte Reduzierung der zulässigen Zahl an Wochenenddiensten und eine neue Systematik der Bereitschaftsdienstvergütung rundweg ab. „Die Arbeitgeber verweigern sich der notwendigen Weiterentwicklung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes und ignorieren völlig die hohe Arbeitsbelastung der Ärztinnen und Ärzte in den 24-Stunden-Diensten. Wenn die VKA hier weiterhin uneinsichtig ist, steuern wir auf eine sehr konfliktgeladene Tarifauseinandersetzung zu“, sagte RA Rolf Lübke, Verhandlungsführer des Marburger Bundes.

Quelle: Pressemitteilung des Marburger Bundes vom 15.1.2015


Bernhard Faber
Richter am Arbeitsgericht Augsburg a. D.

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