Asterix und öffentliches Dienstrecht – es geht doch!
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Kindergarten geschlossen! Freibad geschlossen! Sportanlagen und Büchereien geschlossen! Jährlich wachsende Pro-Kopf-Verschuldung! Den Gemeinden fehlt es an allen Ecken und Enden und Bürgermeister erzielen unverhältnismäßige Nebeneinkünfte aus Ehrenämtern (siehe den Blog-Beitrag: „Geldgier und Ehrenamt bei der Verkehrsüberwachung“).
Es geht auch anders: Jürgen Spahl, Bürgermeister des 7200-Einwohner-Städtchens Rednitzhembach in Mittelfranken, schaffte eine Art Wunder in diesen Zeiten: Seine Heimatstadt ist jetzt im Jahr 2010 schuldenfrei. Kämmerer Klaus Helmrich hat die letzte Schuld mit einer Sondertilgung von 700 000 Euro bereits vor einigen Jahren bei der Bank beglichen. 4,9 Millionen Euro betrug der Schuldenstand 1995, als Spahl Bürgermeister wurde – satte 725 Euro pro Einwohner, das war damals sogar Landesrekord. Jetzt hat die Kommune seit sieben Jahren keine Schulden mehr, sie hat sogar seit dem Jahr 2003 mehrere Millionen Euro Rücklagen gebildet und viele Millionen Euro investiert – etwa in ein Gemeindezentrum mit Rathaus und Tiefgarage unter dem neuen Stadtplatzl.
Was war nun der Grund für diesen Erfolg?
Grundstein des Erfolgs ist nach der klaren Aussage des Stadtoberhaupts sein bestens motiviertes Personal.
„Viele Vorschläge zum Sparen kommen von unseren 45 Mitarbeitern", so „Erfolgsbürgermeister“ Spahl. Deren Stellen seien durch Teilzeitmodelle auf ihre Ansprüche hin maßgeschneidert. So schlage er aber auch zwei Fliegen mit einer Klappe: Zufriedene Beschäftigte und sparsame Personalkosten. Spahl: „Inzwischen sind die Mitarbeiter so motiviert, dass sogar der Personalrat Ideen unterbreitet, wie Personalkosten reduziert werden können."
Ich denke: Was in Mittelfranken umgesetzt wurde, ist auch in anderen Gemeinden und Städten möglich!
„Wer etwas will, sucht Wege, wer etwas nicht will, sucht Gründe", so der erfolgreiche Bürgermeister.
Denn: Mitarbeiter motivieren heißt, sie in die Entscheidungsprozesse einzubinden und sie mit jeder zur Verfügung stehenden Möglichkeit zu unterstützen! Dazu braucht es keine Änderung bewährter gesetzlicher Grundlagen (siehe hierzu den Blog „Lothar Matthäus wird Ministerialrat in Bayern“). Und Uneigennützigkeit der Stadtoberhäupter sollte immer eine Selbstverständlichkeit sein.
Also: Es gibt viel zu tun – packen wir es an!
Herzlich,
Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger

