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Griechenland: Skurrile Privilegien für Staatsdiener

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Griechenland steht vor dem Staatsbankrott. Als eine der Ursachen dafür werden die untragbaren Verhältnisse im öffentlichen Dienst des Landes genannt. Neben einem aufgeblähten Staatsapparat (jeder vierte Beschäftigte befindet sich im öffentlichen Dienst) kommen immer mehr Privilegien ans Tageslicht, die jeden Nicht-Griechen ins Staunen versetzen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

angebliche Privilegien von Beamten in Deutschland stehen seit jeher in der öffentlichen Kritik. Europaweit gesehen handelt es sich dabei allerdings lediglich um die Spitze eines Eisbergs. Das zeigen die folgenden Beispiele aus Griechenland:

  • Die Mitarbeiter von Ministerpräsident Giorgos Papandreou bekommen 16 Monatsgehälter.

  • Staatsbedienstete von Mineralöl-Konzernen erhalten sogar 18 Monatslöhne.

  • Für Beamte gibt es Prämien für Pünktlichkeit und Händewaschen.

  • Für das Arbeiten bei Temperaturen zwischen 0 und 8 Grad gibt es eine Art „Kältezuschlag“.

  • Politiker, die seit 1993 im Amt sind, bekommen eine doppelte Pension.

  • Die Anfahrt und der Heimweg gelten als Arbeitszeit und werden besonders entlohnt.

  • Ein Urlaubstag hat 28 Stunden.

  • Priester bekommen für jede Messe eine besondere Zulage.1

Wem das immer noch nicht reicht, der sollte eine Tätigkeit als Lokomotivführer oder U-Bahnfahrer in dem vielbesuchten Urlaubsland anstreben. Der Verdienst der griechischen Eisenbahner liegt derzeit bei 5000 Euro netto im Monat.2 Unter der konservativen Regierung stiegen die Personalkosten hier im Durchschnitt pro Beschäftigtem in nur fünf Jahren um 62 Prozent. Die Lokführer bekommen sogar für jeden gefahrenen Kilometer eine Prämie.3

Natürlich gibt es auch Beispiele für eine durchdachte und betriebswirtschaftlich durchaus „bemerkenswerte“ Personalplanung: Die Athener Straßenbahngesellschaft „Tram“ hatte beim Antritt der im Jahr 2009 abgelösten konservativen Regierung 156 Beschäftigte. Am Ende ihrer 6-jährigen Regierungszeit waren es 689. Begründet wurde dies u.a. mit dem Ausbau des Streckennetzes. Dieses wuchs im gleichen Zeitraum von 25 auf 27 Kilometer.4

Ich denke:
So mancher Junge träumt heute noch davon, einmal Lokomotivführer zu werden. In einem zusammenwachsenden Europa sollten die Eltern aber darauf hinwirken, dass er seine Karriere gleich in Griechenland beginnt!

Herzlich,
Ihr Dr. Maximilian Baßlsperger


1 http://www.oe24.at/welt/weltpolitik/So-prassen-die-Griechen-mit-unserem-Geld/27694660
2 http://forum.finanzen.net/forum/5000_EUR_netto_fuer_griechische_Lokomotivfuehrer-t443969
3 http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/wenn-lokfuehrer-kilometergeld-kassieren/1876264.html
4 http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/wenn-lokfuehrer-kilometergeld-kassieren/1876264.html

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