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Heimatplan Bayern für Beamte: Minister Söder erfüllt sein Versprechen

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Insgesamt 2.225 Stellen von Beamten und Tarifbeschäftigten werden aus München verlagert, so das Konzept des bayerischen Finanz- und Heimatministers Markus Söder (CSU). Hinzu werden 930 Plätze für Studierende an verschiedenen Hochschulen gebildet.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mehr als 50 bayerische Behörden und staatliche Einrichtungen werden verlagert. Das beschloss die bayerische Staatsregierung in einer Sondersitzung Anfang März 2015 in München.

Regionen in allen Regierungsbezirken Bayerns sollen davon profitieren:

Nach Oberfranken kommen nach dem Regierungsplan 918 Arbeitsplätze, davon 418 Beschäftigte und 500 Studierende. Unterfranken erhält 346 Behördenarbeitsplätze. In die Oberpfalz kommen 374 Beschäftige, nach Niederbayern 395 Beschäftigte, nach Mittelfranken 561 Personen (davon 201 Beschäftigte und 360 Studierende), nach Oberbayern 253 Beschäftigte, nach Schwaben werden 308 Stellen verlagert, davon 70 Studierende.1

Worum geht es?

Jeden Tag pendelt eine große Zahl der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu ihrer Dienststelle in der Landeshauptstadt München. Dabei verbringt jeder Einzelne – hochgerechnet auf das Berufsleben – mehrere Jahre in privaten oder öffentlichen Verkehrsmitteln (siehe auch: Heimatplan Bayern: Mehr Telearbeitsplätze und Heimarbeitsplätze für Beamte: Teil I.)

Die Lebensqualität der Pendler leidet massiv unter dieser täglichen Belastung. Ein Umzug in die Landeshauptstadt ist aber für die meisten Betroffenen schon aus rein finanziellen Gründen nicht möglich.

Nun wird diesem „Missstand“ seitens der bayerischen Staatsregierung – endlich – dadurch entgegengewirkt, dass Behörden bzw. Behördenteile in ländliche Regionen verlegt werden.

Besonders positiv ist dabei:

Eine zusätzliche Belastung für Beamte, die bereits in München leben, soll es durch die organisatorischen Maßnahmen nicht geben.

Wer bleiben will, kann auch bleiben.

Bei den geplanten Verlagerungen soll kein Beamter gezwungen werden, aus München wegzugehen. Außerdem will Söder die natürliche Personalfluktuation nutzen. Wechselt ein Beamter in den Ruhestand, so wird seine Stelle künftig mit Bewerbern aus der jeweiligen Region besetzt.

Für viele gehen die beschlossenen Maßnahmen allerdings nicht weit genug.2 Man wird aber nicht bestreiten können: Der für Bayern zuständige „Beamtenminister“, Markus Söder, hat die bestehenden Probleme nicht nur erkannt, sondern er hat auch gehandelt: "Es gibt auch viele, die wollen wieder zurück in ihre Heimat", so Söder. "Wir haben unwahrscheinlich viele Pendler.“

Die bayerische Staatsregierung will hier ein erstes Signal setzen. Schließlich sollte auch im öffentlichen Dienst die Arbeit zu den Beschäftigten gebracht werden, und nicht umgekehrt. Insofern ist die Umsetzung des „Heimatplans Bayern“ ein wichtiger Schritt in die völlig richtige Richtung.

Ich denke:
Nicht nur die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes werden von dieser Entwicklung profitieren, sondern auch die Regionen, zu denen die Verlagerung stattfindet.

Der Effekt solcher Ansiedlungen ist für den Städteplaner Manfred Kühn3 auch psychologischer Natur. Er wertet den Regierungsbeschluss als „Aufbruchssignal, das zeigt, dass sich was tut, dass man die Leute nicht alleine lässt". Dies gelte vor allem in solchen Gebieten, in denen Industrien weggebrochen sind, aus denen die jungen Leute wegzögen.

Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger

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