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Heimatplan Bayern: Mehr Tele- und Heimarbeitsplätze für Beamte – Teil I

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Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder eröffnete seinen "Heimatplan Bayern". Dazu gehört unter anderem, dass Staatsbehörden in großem Stil aufs Land verlagert werden sollen. Dabei gäbe es auch noch eine weitere – leicht zu verwirklichende – Möglichkeit: Mehr Tele- und Heimarbeitsplätze für Beamte.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

jeden Tag pendeln Hunderttausende von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu ihrer Dienststelle und dabei verbringt jeder Einzelne – zusammengerechnet – mehrere Jahre in privaten oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Dem könnte durch ein vermehrtes Angebot von Tele- oder Heimarbeitsplätzen wirksam entgegengewirkt werden.

Das folgende Beispiel ist nur eines von vielen:

Ludwig Gaßner1 tritt mit Ablauf des 31.5.2014 in den Ruhestand. Er ist seit Beginn seiner beruflichen Tätigkeit vor 45 Jahren in einem bayerischen Ministerium beschäftigt, wohnt aber bei seiner Familie in einem Ort, der 90 km von seiner Dienststelle entfernt liegt. Seine tägliche Fahrzeit zur Arbeit beträgt – alle Verkehrsmittel zusammengerechnet – einfach (!) zwei Stunden. Damit ergibt sich folgende Berechnung:

a) 2 Stunden (Hinfahrt) und 2 Stunden (Rückfahrt) = 4 Stunden Fahrt täglich.
b) 4 Stunden täglich X 200 Arbeitstage pro Jahr  = 800 Stunden Fahrzeit pro Jahr
c) 800 Stunden Fahrzeit pro Jahr X 45 (Dienstjahre) ergeben:
36.000 Stunden reine Fahrzeit während seines Berufslebens.

Ein Jahr hat bekanntlich 8.760 Stunden. Rechnet man diese Fahrzeit also  nun in Jahre um, so ergibt sich  Folgendes:
36.000 : 8.760 =  4,10 Jahre

Ludwig Gaßner verwendet also mehr als vier Jahre seines gesamten Lebens ausschließlich für Fahrten von und zu seiner Dienststelle. Tag- und Nachtzeiten sind dabei natürlich zusammengerechnet!

So wie Ludwig Gaßner ergeht es aber vielen Beschäftigten – gerade auch des öffentlichen Dienstes.

Ich denke:
Die Lebensqualität der Pendler leidet massiv unter dieser täglichen Belastung.

Das Familienleben, Freundschaften, Freizeitaktivitäten usw. werden in einem kaum zumutbaren Maße beeinträchtigt.

Schon die Fürsorgepflicht gebietet, dass der Dienstherr hier nach Möglichkeit Abhilfe schafft.

Eine Möglichkeit dazu bestünde in der Schaffung von mehr Tele- und Heimarbeitsplätzen im öffentlichen Dienst.

Schließlich sollte es auch im öffentlichen Dienst in erster Linie darum gehen, die Arbeit zu den Beschäftigten zu bringen und nicht umgekehrt. Insofern ist der „Heimatplan Bayern“ ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Sehen Sie hierzu nächste Woche den Beitrag:
Heimatplan Bayern: Mehr Telearbeitsplätze und Heimarbeitsplätze für Beamte –  Teil II

Ihr

Dr. Maximilian Baßlsperger
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1 Der Name ist frei erfunden.

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