Ein Bündnis aus der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Greenpeace, Teachers for Future Germany, der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung (DVPB), Eltern gegen Rechts und Bundesschülerkonferenz startete am 5. November 2025 die Petition „Schule zeigt Haltung – Lehrkräfte stärken gegen Hass und Hetze“. Die Petition ist der Auftakt einer Kampagne, die Lehrkräfte in ihrem demokratischen Bildungsauftrag stärken will.
Lehrkräfte brauchen Rückendeckung statt Verunsicherung
Lehrkräfte, die sich für demokratische Grundwerte, Menschenrechte und den Schutz vor Diskriminierung einsetzen, erlebten mangelnde Rückendeckung durch Schulaufsichtsbehörden, heißt es im Petitionstext. Gleichzeitig versuchten autoritäre Kräfte gezielt, über persönliche Bedrohungen und Übergriffe, Kampagnen, Meldeportale und parlamentarische Anfragen ein Klima der Angst zu schaffen. Schulen seien keine neutralen Räume gegenüber Demokratie- und Menschenfeindlichkeit, betonen die Organisationen.
Forderungen: Von Leitlinien bis Monitoring
Das Bündnis fordert klare Leitlinien zu dem im Grundgesetz, in Landesverfassungen und in den Landesschulgesetzen verankerten Bildungsauftrag, Rechtssicherheit und Schutz für engagierte Lehrkräfte sowie Hilfs- und Beratungsstrukturen für Betroffene. Zudem brauche es Fortbildungen, Ressourcen für demokratische Schulentwicklung, die Stärkung der politischen Bildung und ein flächendeckendes Monitoring demokratiefeindlicher Vorfälle.
Maike Finnern, GEW-Vorsitzende:
„Rechtsextreme Akteure versuchen gezielt, Druck auf Schulen auszuüben, um eine kritische Auseinandersetzung mit ihren menschenverachtenden Ideologien zu verhindern. Lehrkräfte schwören einen Diensteid auf die Verfassung – wenn Demokratie und Menschenrechte angegriffen werden, dürfen sie nicht neutral sein. Dafür brauchen sie jetzt klare Rückendeckung von der Politik, den zuständigen Ministerien und Behörden."
Dr. Dietmar Kress, Leiter Bildung, Greenpeace:
„Greenpeace unterstützt die Kampagne ‚Schule zeigt Haltung‘, weil Bildung der Schlüssel zu einer offenen, demokratischen und aufgeklärten Gesellschaft ist – einer Gesellschaft, die wissenschaftliche Erkenntnisse wie den Klimawandel ernst nimmt.“
Inga Feuser, 2. Vorsitzende Teachers for Future Germany:
„Der Mythos vom Neutralitätsgebot schürt Angst und Unsicherheit unter Lehrkräften – während Rechtsextreme davon profitieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Lehrkräfte durch Drohkulissen mundtot gemacht werden. Es braucht endlich klare Leitlinien: Demokratie, Menschenrechte und Klimaschutz gehören selbstverständlich ins Klassenzimmer – und dazu gehört auch das Recht, Haltung zu zeigen. Nur so werden wir unserem Bildungsauftrag gerecht.“
JProf. Dr. Steve Kenner, Bundesvorstand, DVPB:
„Die Schule ist kein politisch neutraler Ort! Sie ist den demokratischen Prinzipien und Werten, wie etwa dem Schutz der Würde des Menschen und dem Schutz vor Diskriminierung, verpflichtet. Politische Bildung als Unterrichtsfach und Schulprinzip leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Weiterentwicklung unserer Demokratie. Neutralität als Bildungsziel hingegen taugt für autoritäre und totalitäre Staaten, aber nicht für eine auf Grund- und Menschenrechten ausgerichtete Demokratie!“
Hanna Hecht, International Officer der Bundesschülerkonferenz:
„Verfassungsfeindlichkeit gehört nicht in die Schule. Schule muss uns Demokratie beibringen und erlebbar machen. Dazu gehören Lehrkräfte, die sich im Klassenzimmer gegen jede Form von undemokratischem Gedankengut stellen.“
Veronika Scheubler, Eltern gegen Rechts:
„Was lernen Kinder, wenn gegen Lehrkräfte gehetzt wird, die ihnen kritisches Denken und Werte wie Mitmenschlichkeit und Vielfalt vermitteln? Angst statt Courage, Schweigen statt Haltung. Das lassen wir nicht zu! Lehrkräfte brauchen dringend Schutz und Rückendeckung, sonst bröckelt die Demokratie bereits im Klassenzimmer!“
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Zur Petition:
Die Petition „Schule zeigt Haltung – Jetzt Lehrkräfte stärken gegen Hass und Hetze“ wurde auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact gestartet und kann ab dem 5. November 2025 hier unterzeichnet werden.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Bündnisses vom 5.11.2025
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