Aufschwung auf dem Höhepunkt
Das geht aus der Arbeitsmarktprognose 2018 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
Die Arbeitslosigkeit wird im Jahresdurchschnitt 2018 voraussichtlich bei 2,33 Millionen Personen liegen. Das sind rund 200.000 weniger als im Jahresdurchschnitt 2017. Damit wird der IAB-Prognose zufolge der tiefste Stand nach 1990 erreicht.
Das IAB erwartet in seiner Prognose für das Jahr 2018 ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,1 Prozent. 2017 nahm das BIP um 2,2 Prozent zu. „Trotz weltwirtschaftlicher Unsicherheiten hat sich der Konjunkturaufschwung zuletzt gefestigt. Den aktuellen Konjunkturindikatoren zufolge ist weiterhin eine gute Entwicklung zu erwarten. Jüngste Rückgänge der Erwartungsindikatoren und der Auftragseingänge deuten aber darauf hin, dass der Konjunktur-Höhepunkt erreicht ist“, erklärte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“, am 22.3.2018 in Nürnberg.
Ein großes Plus erwartet das IAB abermals bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. 2018 werden laut der Prognose 32,98 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein. Das ist ebenfalls ein neuer Rekordwert und bedeutet gegenüber 2017 einen Zuwachs von 760.000 Personen. „Verglichen mit 2005, dem Jahr mit dem tiefsten Stand nach der Wiedervereinigung, wird es 2018 gut 6,5 Millionen mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte geben. Rund drei von vier Erwerbstätigen sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist mittlerweile wieder genauso hoch wie Mitte der 1990er Jahre“, so IAB-Forscher Weber.
Höchster Zuwachs im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit
Den höchsten Beschäftigungszuwachs erwarten die Nürnberger Arbeitsmarktforscher im Bereich „Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit“ (+230.000). Einen Rückgang werde es voraussichtlich nur in der Finanzbranche geben (-10.000).
Trotz des demografischen Wandels erreicht 2018 auch das Erwerbspersonenpotential mit 47,23 Millionen einen neuen Höchststand. Das entspricht einer Zunahme von 260.000 gegenüber dem Vorjahr. Die Zuwanderung ist hier der dominierende Faktor, hinzu kommen die weiter steigenden Erwerbsquoten der Frauen und der Älteren. „Wie bereits im Vorjahr wächst das Erwerbspersonenpotenzial auch 2018 nicht einmal halb so stark wie die Erwerbstätigkeit. Verfügbare Arbeitskräfte werden also zunehmend knapper“, betonte Weber. Daher würden Betriebe ihre Beschäftigten halten. Das Entlassungsrisiko sei auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken.
Quelle: Presseinformation des IAB vom 22.3.2018
Bernhard Faber
Richter am Arbeitsgericht Augsburg a. D.
