Branchentarifverträge für knapp die Hälfte der Beschäftigten
Rund 49 Prozent der westdeutschen und etwa 35 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten in einem Betrieb, in dem ein Branchentarifvertrag galt. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von rund 15.000 Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil der Beschäftigten in Betrieben mit Branchentarifverträgen kaum verändert, seit 1996 ist er allerdings in beiden Landesteilen um 21 Prozentpunkte gesunken.
Auch die Verbreitung von Firmen- oder Haustarifverträgen blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant: diese galten 2018 für acht Prozent der westdeutschen und für elf Prozent der ostdeutschen Beschäftigten.
44 Prozent der westdeutschen und 55 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten 2018 in Betrieben, in denen es keinen Tarifvertrag gab. In Westdeutschland war jedoch rund die Hälfte dieser Arbeitnehmer in Betrieben beschäftigt, die sich eigenen Angaben zufolge an Branchentarifverträgen orientierten. In Ostdeutschland lag dieser Anteil bei 44 Prozent.
Quelle: Presseinformation des IAB vom 22.5.2019
Bernhard Faber
Richter am Arbeitsgericht Augsburg a. D.
