Europäischer Sozialfonds startet Arbeitsmarktprogramm
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und EU-Arbeits-Kommissarin Marianne Thyssen haben die neue Förderperiode des Europäischen Sozialfonds (ESF) eröffnet. In der Laufzeit von 2015 bis 2020 haben rund 730.000 Menschen mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 26 Programme wurden für Jugendliche, Langzeitarbeitslose oder Zuwanderer zusammengestellt.
Der ESF ist das wichtigste Instrument der EU, um Beschäftigung und soziale Integration zu fördern.
Die EU hat das von Deutschland beantragte Operationelle Programm für ESF-Mittel in Höhe von 2,7 Milliarden bewilligt. Folgende Verteilung der Gelder ist vorgesehen:
- 38 Prozent für Förderung der sozialen Integration und Armutsbekämpfung. Gefördert werden rund 73.000 Langzeitarbeitslose, 150.000 Migranten und 100.000 benachteiligte junge Menschen.
- 33 Prozent für Bildung und lebenslanges Lernen. Gefördert werden dabei auch rund 100.000 junge Menschen beim Berufseinstieg.
- 25 Prozent für nachhaltige und qualitativ hochwertige Beschäftigung. Gefördert werden rund 260.000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU), 20.000 bislang nicht erwerbstätige Frauen und 18.000 Migranten.
Fachkräfte haben Vorrang
„Wir in Deutschland setzen den ESF vor allem dafür ein, benachteiligte Menschen in Arbeit zu bringen“, so Nahles, „und kleine und mittlere Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften und im Umgang mit dem demografischen Wandel zu unterstützen.“
Sie betonte, dass von den 26 Programmen, die über ESF-Mittel kofinanziert werden, die Berufseinstiegsbegleitung besonders wichtig sei. Junge Menschen sollen darüber in eine Berufsausbildung im Betrieb eingegliedert werden. Ein Berufseinstiegsbegleiter unterstützt die Jugendlichen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung mindestens ein halbes Jahr. Bildungsträger und Bundesagentur für Arbeit arbeiten dabei eng zusammen. Hierfür sind 1,05 Milliarden Euro der Gesamtmittel ab März 2015 vorgesehen.
„Zusammen. Zukunft. Gestalten.“
Das Motto der neuen Förderperiode verdeutlicht, dass die von der Europäischen Union für Deutschland eingestellten Gelder in die Zukunft der Menschen in Europa investiert werden. Deutschland bekommt 2,7 Milliarden Euro aus dem ESF-Topf. Bund und Länder geben jeweils ebenso viele Mittel dazu.
Für die gesamte Laufzeit bis 2020 stehen so insgesamt rund 7,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit den Mitteln können zehntausende lokale und regionale arbeitsmarktbezogene Projekte und Maßnahmen in der ganzen EU gefördert werden.
Quelle: Internetartikel der Bundesregierung vom 26.1.2015
Bernhard Faber
Richter am Arbeitsgericht Augsburg a. D.
