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Zeit haben für Familie und Beruf

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Ausreichend Zeit für Familie und Beruf wünschen sich viele Menschen: Zeit für die Kinder, den Partner, Freunde und Hobbys, oder im Krankheitsfall für die Pflege von Angehörigen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein zentrales gesellschaftliches Thema.

Das unterstreicht der Regierungsbericht zur Lebensqualität.

 

 

Eine ausgewogene Zeitaufteilung für Familie und Beruf ist daher besonders wichtig für ein gutes Leben. Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist gestiegen und die Leitbilder von Müttern und Vätern haben sich verändert. Die gewünschte und tatsächliche Arbeitszeit, die Kinderbetreuung, angemessene Zeit für die Pflege Angehöriger und die durchschnittliche Pendeldauer zur Arbeit sind in diesem Zusammenhang wichtige Aspekte.


 

Tatsächliche und gewünschte Arbeitszeit

 

Eine gute Balance zwischen Familie und Beruf war den Menschen im Bürgerdialog besonders wichtig. Hohe Anforderungen im Job, zu wenig Zeit für die Kinder und den Partner und der daraus resultierende Stress beeinträchtigen das Leben stark. Als besonders belastend empfinden viele Menschen, wenn gewünschte und tatsächliche Arbeitszeit dauerhaft voneinander abweichen.

 

Die tatsächlichen Arbeitszeiten von Männern und Frauen sind seit dem Jahr 2000 leicht rückläufig und haben sich einander angenähert: Männer arbeiteten 2015 demnach 41,6 Stunden, Frauen 32,6 Stunden. Männer arbeiten dabei durchschnittlich zehn, Frauen acht Prozent länger als vertraglich vereinbart. Über die Hälfte der Beschäftigten möchte weniger arbeiten: Sie arbeiten mehr als fünf Stunden länger in der Woche als eigentlich gewünscht.

 

Kinderbetreuungsquote ist entscheidend

 

Eine große Herausforderung stellt für viele Menschen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie dar. Zentrale Rolle spielt hierbei eine umfassende Kinderbetreuung – darin waren sich die Dialogteilnehmer weitestgehend einig. Die Angebote für Kinderbetreuung haben sich in den vergangenen Jahren verbessert: 43,9 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen wurden 2015 ganztägig betreut, das sind über 20 Prozent mehr als 2006. Bei den Unter-Dreijährigen stiegen die Zahlen um 6,5 auf 18,1 Prozent.

 

Regional zeigen sich starke Unterschiede zwischen Ost und West: Während die Ganztagsquoten in den neuen Ländern 2015 bei 39,6 Prozent (Kinder unter drei Jahren) und 74,2 Prozent (Kinder zwischen drei und sechs Jahren) lagen, betrugen sie in den alten Ländern nur 12,8 bzw. 36,5 Prozent.

 

Die Bundesregierung bemüht sich, die Ganztagsbetreuung von Kindern weiter auszubauen: Insgesamt stellt sie jährlich mehr als 900 Millionen Euro für den Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung.

 

Weniger arbeiten im Pflegefall und kürzere Arbeitswege

 

Für viele Bürgerinnen und Bürger ist Anerkennung besonders wichtig, wenn sie Angehörige zu Hause selbst pflegen. Arbeitszeitverkürzung, bessere und schnellere Antragsverfahren für Pflegeleistungen und insgesamt weniger Bürokratie nannten sie in diesem Zusammenhang besonders häufig.

 

Deutlich wurde im Dialog auch: Ein langer Weg zur Arbeit verringert die Lebensqualität. Viele Bürgerinnen und Bürger sprachen sich deshalb dafür aus, Arbeit insgesamt deutlich mobiler und flexibler zu gestalten. Sie bemängelten die oft noch fehlenden technischen Voraussetzungen, wie etwa schnelle und flächendeckende Breitband- und Mobilfunkverbindungen. Sie wünschten sich aber auch eine bessere Verkehrsinfrastruktur einschließlich zusätzlicher Radwege und eines breiteren öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.

 

 

Quelle: Internetartikel der Bundesregierung vom 14.11.2016

 

 

Bernhard Faber

Richter am Arbeitsgericht Augsburg a. D.

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