rehm-verlag   Online-Produkte öffnen

Personalcontrolling im öffentlichen Sektor – brauchen wir das?

14 Bewertungen

ein Text von Prof. Dr. Michael Treier

Die Modernisierung der Verwaltung  wird scheitern, wenn der entscheidende Erfolgsfaktor, das Personal unzureichend beachtet wird. Die Botschaft ist eindeutig:


Das Personal ist der Grundstein einer modernen Verwaltung und bestimmt deren Erfolg
!

Gerade in Zeiten knapper Ressourcen und drohenden Kürzungen in Verbindung mit dem demografischen Wandel und einem sich verändernden Arbeitsmarkt muss die Personalarbeit im öffentlichen Sektor mit umfangreichem „Wissen“ über den Faktor „Personal“ ausgestattet sein.


Welches Wissen?
Die Personalarbeit benötigt Wissen …

  • zu den Personalrisiken wie der abnehmenden Arbeits- und Leistungsfähigkeit,
  • zu den Werttreibern des Personals wie Kompetenz, Gesundheit oder Motivation,
  • zu den Personalkosten, die nicht immer sichtbar auf dem Tablett liegen, sowie
  • zur Personalarbeit selbst als Nachweis des kompetenten Umgangs mit Personal.


Wer hier als Personalverantwortliche(r) einen blinden Fleck zulässt, entzieht der Personalarbeit Legitimation und Rationalität, wodurch die Qualität der Personalarbeit in herausfordernden Zeiten nachlassen wird.

  • Warum Legitimation? Wir müssen gerade im Kontext der Haushaltskonsolidierungen den Nachweis eines effizienten und effektiven Umgangs mit der knappen Ressource Personal nachweisen. Man wird Sie danach fragen!
  • Warum Rationalität? Wir müssen dabei lernen, nicht nur intuitiv zu handeln, sondern trotz der Komplexität der Personalarbeit ein auf logische und messbare Kennzahlen basierendes reflektiertes Handeln zuzulassen. Intuition ist wichtig, aber bei der Komplexität der Materie leider unzureichend.


Mit Personalcontrolling machen Sie Risiken sichtbar und kalkulierbar!

Der öffentliche Sektor ist hier nicht nur aufgefordert, sondern geradezu verpflichtet, den Erfolgsfaktor Personal durch ein modernes ganzheitliches Personalcontrolling sichtbar und damit steuerbar zu machen.

Die klassische Kostenaufstellung und die Abbildung der Personalstruktur nach bestimmten Kriterien wie Alter reichen hier nicht aus. Der administrative Blick auf das Personal ist wichtig, aber nicht hinreichend, um Personal im Sinne der Verwaltungsreform zu bewegen und dabei auch die Personalrisiken im Blick zu haben.


Mit Personalcontrolling navigieren Sie sicher durch raue See!

Die Personalarbeit im öffentlichen Sektor steht vor einer großen Herausforderung: Sie muss die Personalbeweglichkeit und Personalleistung bei gleichzeitiger Personalreduktion erhöhen. Wehmütig auf die alten Zeiten zu schauen und rückwärtsgewandt zu denken lähmt hier nur. Vielmehr müssen wir strategisch nach vorne blicken!

Ein modernes Personalcontrolling befreit sich von der statischen Erfassung einzelner Personalkennzahlen und entpuppt sich zum intelligenten Fahr- und Lernassistenten komplexer Personalprozesse. Das Personalcontrolling ist dann vergleichbar mit einem Navigationssystem. Es zeigt uns dabei, welche ökonomisch angemessenen Wege wir anvisieren sollten, um die Wertigkeit unseres Personals innerhalb des öffentlichen Sektors zu steigern. Dabei konzentrieren wir uns nicht auf das klassische Kostenparadigma, sondern vor allem auch auf die Werttreiber der Verwaltungsreform wie Kompetenzen, Gesundheit bzw. Arbeitsfähigkeit, Identifikation bzw. Commitment sowie Motivation und Zufriedenheit. Wer diese unterschlägt, untergräbt die Leistungsfähigkeit unserer Personalarbeit.


Mit Personalcontrolling machen Sie den Wert Ihres Personals sichtbar!

Das moderne Personalcontrolling bietet das Rüstzeug für die Navigation. Die bewährten Instrumente ermöglichen, nicht nur harte quantitative Fakten wie die Vollzeitäquivalente als Ausdruck der Arbeitskapazität, sondern auch weiche qualitative Tatbestände wie die Motivation oder die Identifikation zu messen und einer Steuerung zugänglich zu machen. Gerade die weichen Faktoren sind oft blinde Flecken in der Personalarbeit. Personalcontrolling macht aber nicht nur personalrelevante Erfolgsfaktoren sichtbar, sondern verknüpft diese zu einer gemeinsamen Wertlogik. So werden individuelle Erfolgsfaktoren wie Kompetenzen oder Verhaltensweisen mit dynamischen Erfolgsfaktoren wie Führung und Kommunikation in Verbindung mit strukturellen Parametern wie Personalbestand gemeinsam verrechnet und in ein Erfolgsmodell wie das Werttreibermodell nach Wucknitz abgebildet.


Kurzum: Ja, wir brauchen Personalcontrolling!

Die Personalarbeit in Umbruchzeiten erfordert ein fundiertes Wissen über das Personal und über die Personalarbeit. Nur so kann durch die Qualität der Personalarbeit ein wesentlicher Beitrag zur Verwaltungsmodernisierung geleistet werden. Wer Personal als einen wertschaffenden Faktor anerkennt und wertschätzt, der benötigt nicht nur leistungsorientierte Anreizsysteme oder Modelle der Partizipation, sondern unbedingt ein Personalcontrolling als begleitendes Managementinstrument.

Mein Kommentar
Sie sind nicht eingeloggt
Bitte benachrichtigen Sie mich bei neuen Kommentaren.
Ihr Kommentar erscheint unter Verwendung Ihres Namens. Weitere Einzelheiten zur Speicherung und Nutzung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Sicherheitskontrolle: Bitte rechnen Sie die Werte aus und tragen Sie das Ergebnis in das dafür vorgesehene Feld ein. *

0 Kommentare zu diesem Beitrag
SX_LOGIN_LAYER