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Fehlzeitenbericht: Sind Beamte krank oder faul?

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Beamte und Angestellte im Dienst des Freistaates Bayern sind nach dem Fehlzeitenbericht des Finanzministeriums seltener krank als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft. Was könnte die Ursache für diese Tatsache sein?

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

der Fehlzeitenbericht für die Beschäftigten des Freistaates Bayern ist im Internet unter http://www.stmflh.bayern.de/oeffentlicher_dienst/fehlzeitenbericht/Default.htm?

veröffentlicht worden. Nach den Erkenntnissen des Bayerischen Staatsministeriums für Finanzen lag die durchschnittliche Krankheitszeit der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes 2011 bei 3,9 Prozent (= 9,8 Krankheitstage pro Beschäftigtem).

Wie aus der parallelen Statistik der AOK hervorgeht, lag der durchschnittliche Krankenstand in der bayerischen  Privatwirtschaft dagegen höher und zwar bei vier Prozent, im AOK-Bundesdurchschnitt sogar bei 4,5 Prozent. „Das Vorurteil von überdurchschnittlich hohen Fehlzeiten im öffentlichen Dienst trifft überhaupt nicht zu“, sagte Ministerialdirigent Wilhelm Hüllmantel im Ausschuss für den öffentlichen Dienst. „Das Gegenteil ist der Fall.“1

Allerdings gibt es Ausreißer in mehreren Ministerien und Behörden:

Überdurchschnittliche Fehlzeiten gibt es unter anderem in

  • den Bereichen von Horst Seehofers Staatskanzlei (12,3 Fehltage),

  • dem Innenministerium von Joachim Herrmann (13,6),

  • dem Finanzministerium von Markus Söder (12,8)

  • und im Bereich des Justizministeriums von Beate Merk (12,3).

Der durchschnittliche Krankenstand im Wissenschaftsministerium und bei Hochschulen lag 2011 dagegen bei sehr beachtlichen 2,7 Prozent. Außerdem ergibt sich aus dem Bericht, dass Beamte in höheren Besoldungsgruppen seltener krank sind, als ihre schlechter besoldeten Kollegen.

Was sind nun die Ursachen für die unterschiedlich hohen krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten im öffentlichen Dienst? „Es gibt einen unmittelbaren Zusammenhang von Betriebsklima und Fehltagen. Kann der Chef seine Mitarbeiter motivieren, haben wir signifikant bessere Zahlen bei den Fehltagen“, erklärte der zuständige Ministerialdirigent Hüllmantel des Finanzministeriums gegenüber der Presse.

Dies ist natürlich keine neue Erkenntnis: Krankheit und Arbeitsklima hängen schon immer untrennbar miteinander zusammen. Das hat aber mit dem Fleiß der Beschäftigten nichts zu tun.

Ich denke: Ein schlechtes Arbeitsklima macht krank und nicht etwa faul!

Wenn aber die Fehlzeiten in einigen Bereichen vergleichsweise hoch ausfallen, so zeigt dies, dass hier besondere Anstrengungen der Behördenleitungen unternommen werden müssen, um dieser Tendenz entgegenzuwirken.

Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger


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