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Lehrer werden gebraucht – auch in Bayern?

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Zum aktuellen Einstellungstermin im Februar 2014 sollte in Bayern nur ein Bruchteil der Referendare in den Schuldienst übernommen werden. Dies stand im eindeutigen Widerspruch zu den Aussagen, welche vorher im bayerischen Landtagswahlkampf getätigt wurden. Jetzt kam es jedoch – vorerst – zu einem versöhnlichen Ende.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Bekanntgabe der Einstellungszahlen für Gymnasiallehrer wertete der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) als Schlag ins Gesicht der Betroffenen. „Sogar Referendare mit einer glatten Eins im Zeugnis werden auf die Straße geschickt“, so der BLLV-Präsident Klaus Wenzel. Das ohnehin „gebeutelte“ Gymnasium werde dadurch weiter geschwächt, die Qualität der Bildung dauerhaft gefährdet.1 Mit mehreren Anträgen im Bildungsausschuss des Landtags wollte die Opposition die Situation von Referendaren und Junglehrern verbessern – scheiterte aber an der absoluten CSU-Mehrheit.

Dabei muss an Folgendes erinnert werden: Im Wahlprogramm „Bayernplan“ der CSU wurde den „bayerischen Schulen“ garantiert, dass freiwerdende Lehrerstellen komplett im Bildungssystem verbleiben. Die bayerische Staatsregierung war aber sehr „findig“. Sie schlug die eingesparten Lehrerstellen dem Wissenschaftsbereich zu. Rein nach dem Wortlaut des Wahlprogramms „Bayernplan“ würden sich also keine Änderungen ergeben.

Der Vizepräsident der Universität Regensburg und Leiter des Regensburger Universitäts-zentrums für Lehrerbildung, Prof. Dr. Nikolaus Korber, erteilt diesem Vorschlag eine Absage. Die an den Universitäten ausgebildeten Lehrer gehörten in erster Linie an die Schulen, so Korber. „Sie werden dort auch dringend benötigt!“2

Bemerkenswert dabei ist:

  • Das bayerische Kultusministerium hatte noch im Jahr 2013 unter der Überschrift „Lehrer werden gebaucht!“ für eine Ausbildung als Gymnasiallehrer geworben.3

Ich denke:
Es geht nicht nur um die Lehrer, sondern vielmehr um die Kinder.

Schon in dem Beitrag: Müssen Lehrer Beamte sein? wurde auf Folgendes verwiesen:

  1. Unsere Zukunft hängt von der Qualität der Bildung unserer Kinder ab.

  2. Lehrer erfüllen dabei in unserem System einen häufig sehr unterschätzten Bildungsaufrag.

Erfreulich ist dabei aber jetzt Folgendes:

Die bayerische Staatregierung gab dem öffentlichen Druck schließlich doch noch nach. Nach zweiwöchiger Dauerkritik stoppte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer persönlich die Pläne seines Bildungsministers für Stellenkürzungen an den bayerischen Schulen. So bleiben jetzt doch sämtliche Lehrerstellen bis zum Jahr 2018, dem Jahr der nächsten Landtagswahl, erhalten.
Schade ist also nur, dass man die bayerische Staatsregierung erst an das Einhalten des Wahlversprechens erinnern musste.

Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger
____________________________

1 http://www.sueddeutsche.de/bildung/lehrer-in-bayern-im-staatsexamen-und-trotzdem-arbeitslos-1.1864748
2 http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/schlechte-aussichten-fuer-junglehrer/1015072/schlechte-aussichten-fuer-junglehrer.html
3 http://www.km.bayern.de/lehrer/lehrerausbildung/gymnasium/referendariat.html

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