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Loki Schmidt – Vorbild für den öffentlichen Dienst

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Am 1.11.2010 fand im Hamburger „Michel“ eine bewegende Trauerfeier für die am 21. Oktober verstorbene Ehefrau von Altbundeskanzler Helmut Schmidt statt. Hamburgs Ex-Bürgermeister Henning Voscherau erinnerte dabei an die großen Verdienste, die sich Loki Schmidt im Laufe ihres Lebens erworben hatte – auch als frühere Lehrerin und damit als Angehörige des öffentlichen Dienstes.1

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wohl selten kam der Frau eines Politikers so große und allgemeine Anerkennung zu, wie der verstorbenen Gattin von Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Trauerredner Voscherau erinnerte u. a. auch an die großen Verdienste, die sich Loki Schmidt als rührige und motivierte Lehrerin erworben hatte.

Loki Schmidt war Lehrerin aus Neigung und Berufung.2 Von 1940 bis 1972 unterrichtete sie im aktiven Schuldienst. „Mit Herzlichkeit und Verständnis, aber wenn nötig mit Strenge übernahm sie Verantwortung für die ihr anvertrauten jungen Menschen“, wie Henning Voscherau in seiner Gedenkrede ausführte. Ihr Buch „Mein Leben für die Schule“3 ist die Streitschrift einer engagierten Menschenbildnerin, die ihren Beruf und die ihr anvertrauten Kinder liebte. „Für den Lehrerberuf soll das ja nicht von Nachteil sein“, so Ex-Bürgermeister Voscherau.

„Pflichtmenschen waren sie beide“, hob Voscherau ausdrücklich hervor. „Und wenn wir Heutigen die Devise des Baron zu Guttenberg „Ich dien’“ so bestaunen und bewundern, dann zeigt das nur, dass da wohl doch eine Generation von Staatsdienern aus dem Amt geschieden ist, der dieses Dienen selbstverständlich war, ...“4 (Siehe dazu den Blog-Beitrag Vorbildcharakter für den öffentlichen Dienst: Heute Wirtschaftsminister – morgen Verteidigungsminister!)

Loki Schmidt hielt aber auch nicht mit Kritik am geltenden Bildungssystem zurück:

„Zunächst einmal sollte nur jemand Lehrer werden, der sich für das Aufwachsen von Kindern wirklich interessiert und mit Kindern und Jugendlichen auch gerne zusammen ist. Und das muss ein junger zukünftiger Lehrer einfach ausprobieren.“ Dass die jungen Lehrer heute viel zu spät in Kontakt mit Schule und Schülern kommen, damit war sie bis zuletzt nicht einverstanden.

Ich denke:
Loki Schmidt hat sich zeitlebens als eifrige Dienerin des Staates ausgezeichnet. Ob als Grund-, Haupt- oder Realschullehrerin, ob als Gattin des Bundeskanzlers oder als Ruheständlerin – sie hinterfragte stets den Nutzen, den ihr tatkräftiges und unermüdliches Wirken für die Allgemeinheit darstellte. Sie markierte nie den eigenen Vorteil als Ziel ihrer Anstrengungen, ebenso wenig war sie bereit, sich für eine angebliche Notwendigkeit zu verbiegen.
Was Loki Schmidt mit ihrer Persönlichkeit und ihrer Einstellung gerade auch dem öffentlichen Dienst gegeben und vorgelebt hat, das kann nicht hoch genug bewertet werden.

Herzlich,

Ihr
Dr. Maximilian Baßlsperger
________________________________________

1 http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article10667031/Bewegende-Trauerfeier-fuer-Loki-Schmidt.html
2 http://www.focus.de/politik/deutschland/loki-schmidt-lehrerin-naturschuetzerin-kanzlerfrau_did_31305.html
3 Loki Schmidt, „Mein Leben für die Schule“ – im Gespräch mit Reiner Lehberger, Verlag Hoffman und Campe
4 http://www.tagesspiegel.de/politik/loki-schmidt-fest-auf-der-erde/1963600.html

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