Im Rahmen des Ressortforschungsplanes des Bundesumweltministeriums befasst sich eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes mit den Herausforderungen und Lösungsansätzen für die öffentliche Beschaffung gebrauchter Geräte der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).
Die Studie beleuchtet insbesondere die Reduktion der Umweltauswirkungen durch die Beschaffung gebrauchter (d. h. instandgesetzter oder wiederaufgearbeiteter) ITK-Geräte sowie die ökonomischen, rechtlichen und technischen Aspekte der Verwendung entsprechender Geräte. Die Autoren beziehen sich dabei auf
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die Vorgaben der EU-Richtlinie „Förderung der Reparatur von Waren“ (2024/1799/EU) hinsichtlich der Anforderungen an den Zugang zu Ersatzteilen, Werkzeugen und Reparaturinformationen,
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die sich aus § 45 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ergebenden Anforderungen an die Bevorzugungspflicht für ressourcenschonende Produkte und
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die für Bundesstellen verpflichtend zu berücksichtigende Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung klimafreundlicher Leistungen (AVV Klima), die bei der Wertung der Angebote den Fokus auf die Berücksichtigung der Lebenszykluskosten legt. In diesem Zusammenhang wird auf die Arbeitshilfe des Umweltbundesamtes zur Berechnung von Lebenszykluskosten inklusive CO2-Kosten aufgrund der prognostizierten Treibhausgasemissionen in der öffentlichen Beschaffung -LCC-CO2-Tool verwiesen (NL vom 7.7.2025).
Darüber hinaus betrachtet die Studie die Frage, inwieweit der Bedarf des öffentlichen Sektors für instandgesetzte oder wiederaufbereitete ITK-Geräte durch den Markt gedeckt werden kann bzw. welche Möglichkeiten gesehen werden, den Anteil von instandgesetzten oder wiederaufgearbeiteten IKT-Geräte in öffentlichen Verwaltung zu erhöhen.
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Nach dem Ergebnis der Studie wird dem öffentlichen Sektor eine wichtige Rolle bei der Steigerung kreislaufwirtschaftlicher Aspekte wie der Instandsetzung oder Wiederaufarbeitung von IKT-Geräten zugesprochen. Die Verfasser der Studie empfehlen, im Rahmen von Beschaffungsverfahren gezielt gebrauchte, instandgesetzte oder wiederaufgearbeitete IKT-Produkte nachzufragen. Es sei möglich, diese Geräte zu beschaffen, ohne Kompromisse bei den Leistungsspezifikationen oder den Garantiebedingungen einzugehen. In der Verwendung gebrauchter, instandgesetzter bzw. wiederaufbereiteter ITK-Geräte wird neben einem Kosteneinsparungspotential, auch ein erheblicher Beitrag zur Minderung der Lebenszykluskosten der Produkte und eine Reduktion von THG-Emissionen, die insbesondere bei der Produktherstellung anfallen, gesehen.
Mit Blick auf die Marktverfügbarkeit gebrauchter, instandgesetzter oder wiederaufbereiteter ITK-Geräte ist es nach dem Ergebnis der Studie bei kleineren Beschaffungen bereits jetzt möglich, einheitliche Mengen von Geräten auf einmal zu liefern. Bei größeren Beschaffungen seien über einen längeren Zeitraum auch Bestellungen in Tausenden von Exemplaren möglich, sofern das Verfahren unter Berücksichtigung der schwankenden Bestände bzw. Quellen der instandsetzenden Unternehmen angemessen strukturiert sei. Dazu würde beispielsweise eine angemessene Vorlaufzeit oder die Auslieferung der Geräte auf rollierender Basis bzw. zeitweise kürzeren Abständen zwischen Angebotsabgabe und Auftragsvergabe zählen.
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Praxisleitfaden
Ein weiterer Teil der Studie befasst sich mit der Frage, wie die Beschaffung gebrauchter, instandgesetzter oder wiederaufgearbeiteter IKT-Produkte praktisch und rechtlich in den Vergabeprozess integriert werden kann. Die Studie gibt dazu Hinweise von der Bedarfsanalyse, über mögliche Eignungs- und Zuschlagskriterien bis zu Anregungen zur Festlegung von Auftragsausführungsbedingungen.
Die Studie schließt ab mit praktischen Beschaffungsbespielen (Fallstudien).
Verfasser: Dietmar Altus/Rudolf Ley
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