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Petition für Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes

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Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und weitere Bündnispartner*innen rufen zur Unterzeichnung der Petition für eine „echte Reform“ des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) auf.

„Fast neun von zehn wissenschaftlichen Angestellten an Universitäten sind befristet beschäftigt, 42 Prozent der Arbeitsverträge haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr. Das ist nicht nur unfair gegenüber den hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sondern gefährdet auch die Qualität von Forschung und Lehre. Dabei sind wir auf eine starke Wissenschaft angewiesen, etwa um die sozialen und technologischen Herausforderungen von Klimakrise oder Digitalisierung zu meistern. Das geht nicht mit prekären Arbeitsbedingungen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender und Hochschulexperte der GEW. 

Die in Zusammenarbeit mit der Bürgerbewegung Campact gestartete Petition wendet sich „gegen Dauerbefristung in der Wissenschaft“ und richtet sechs Forderungen an die Abgeordneten des Bundestages. So solle im WissZeitVG der Grundsatz „Dauerstellen für Daueraufgaben“ verankert werden: Zeitverträge dürfe es nur noch in der Promotionsphase geben – und zwar mit einer Laufzeit von in der Regel sechs, mindestens vier Jahren. Nach der Promotion müssten Dauerstellen oder Entfristungszusagen angeboten werden. Für studentische Beschäftigte müsse eine Regelvertragslaufzeit von zwei Jahren gelten. Wer Kinder betreut, Angehörige pflegt oder selbst behindert oder chronisch krank ist, solle einen Rechtsanspruch auf Nachteilsausgleich erhalten. Damit Gewerkschaften und Arbeitgeber vom Gesetz abweichende Tarifverträge zur Befristung aushandeln können, müsse die Tarifsperre aus dem Gesetz gestrichen werden. 

„Der Entwurf für eine WissZeitVG-Reform, den Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) vorgelegt hat, bleibt nicht nur weit hinter den Erwartungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zurück, sondern auch hinter den Versprechen der Ampelkoalition. Mit der Petition will die GEW den Druck auf die Koalition erhöhen, keine kosmetische Reparaturnovelle, sondern eine echte Reform des WissZeitVG auf den Weg zu bringen“, betonte Keller. 

Info: Die Petition „Stoppt die Dauerbefristung in der Wissenschaft“ kann ab sofort online auf der Website von campact.de gelesen und unterzeichnet werden: https://weact.campact.de/petitions/stoppt-die-dauerbefristung-in-der-wissenschaft 

Quelle: Pressemitteilung der GEW vom 20.9.2023 


Hintergrund: Der Hashtag #IchBinHanna wurde im Juni 2021 auf Twitter ins Leben gerufen, um gegen das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) zu protestieren. Auslöser dieser Protestkampagne war ein Imagevideo des Bundesministerium für Bildung und Forschung, in dem eine fiktionale Person namens Hanna die Vorteile der geltenden Regelung erklären sollte. 

Lesen Sie dazu auch die Beiträge 

Hinweis: Am 19. September 2023 berichtete der TAGESSPIEGEL unter dem Titel „Promovieren an der Armutsgrenze: Offener Brief von Doktoranden bemängelt Arbeitsbedingungen“ 

https://www.tagesspiegel.de/promovieren-an-der-armutsgrenze-offener-brief-von-doktoranden-bemangelt-arbeitsbedingungen-10493224.html

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